Freitag, 23. Juli 2010

von Arnim: Isabella von Ägypten

Ein Machwerk wie vieles von Arnim u.a. Romantikern. Stilistisch sehr holprig, in der Aussage zweideutig und oberflächlich.

R Strauss: Salome in Zürich

Eine gewaltige Steigerung zu Pilsen, Dohnányi entzündet die Musik, Bechtolf inszniert mit einigen Lücken geschickt, das Bühnenbild bleibt farblos: Seitliche Bänke wie in einem Wartezimmer.Barkmin überzeugt mit ihrem Gesang als Salome, der Tanz hingegen bleibt ein Hin- und hergerenne. Mich störte auch das neugierige Volk, das immer wieder herzudrängt. Silins ist ein stimmlich und körperlich athletischer Jochanaan. Mein Logenplatz war nicht gerade mit guter Sicht behaftet. Um die Oper tobte ein Volksfest. Vielleicht drückte auch das meine Stimmung.

R Strauss: Salome in Zürich

Eine gewaltige Steigerung zu Pilsen, Dohnányi entzündet die Musik, Bechtolf inszniert mit einigen Lücken geschickt, das Bühnenbild bleibt farblos: Seitliche Bänke wie in einem Wartezimmer.Barkmin überzeugt mit ihrem Gesang als Salome, der Tanz hingegen bleibt ein Hin- und hergerenne. Mich störte auch das neugierige Volk, das immer wieder herzudrängt. Silins ist ein stimmlich und körperlich athletischer Jochanaan. Mein Logenplatz war nicht gerade mit guter Sicht behaftet. Um die Oper tobte ein Volksfest. Vielleicht drückte auch das meine Stimmung.

Weber: Euryanthe Karlsruhe

Wie immer, sehr bemühte Aufführung in guter Besetzung und musikalischer Leitung (Christoph Geschold) umd die vordergründige Handlung um einen bösen Verführer und vermeintliche Untreue aus dem frühen 12. Jh. Entsprechend dubios auch die Inszenierung mit vielen szenisch nicht bewältigten Chorszenen und einem dümmlichen Ludwig VI. (Lukas Schmid). Sehr schön der Tenor des Adolar (Klaus Schneider) und der Sopran der Euryanthe (Carola Höhn). Stefan Stoll war ein richtiger Böwewichtbaß als Lysiart. Sabina Willeit verlieh der bösen Eglantine einen wunderbaren Mezzo

Freitag, 18. Juni 2010

Berg: Lulu Theater a d Wien

Eine Steininszenierung, die Kopf und Hand hat. Dicht gespielt, aber nicht gekünstelt. Dazu passend das Bühnenbild von Wögerbauer. Die Darsteller, bzw Sänger und das Orchester begeistern. Einzig störend die langen Pausen. 40 und 20 Minuten. Mir bleibt trotzdem ein Rätsel wie eine Frau, wenn auch noch so begehrenswert, vile Männer zugrunde richten kann. Auch würde ich gerne einmal das Drama von Wedekind sehen: Die Büchse der Pandora und Erdgeist.

Donnerstag, 8. Juli 2010

G Hauptmann: Die Weber

Sozialrevolutionäres Stück, was allerdings Hauptmann leugnet (wegen der Zensur?). Das unvorstellbare Elend der schlesichen Weber wird ergreifend in Massen- (Ablieferung der Arbeiten mit Hungerlohn) und Familienszenen geschildert. Der Ausbruch revolutionären Aktionen scheint nur allzu unvermeidlich, wenn es auch Gegenmeinungen gibt wie den alten Hirse, der trotzdem an einer verirrten Kugel des einscheitenden Militärs stirbt. Das Individuum tritt (vielleicht zum ersten Mal in der Dramengeschichte) hinter der Gemeinschaft zurück.

Veronese/Ibsen: Nora brut (Künstlerhaus)

Ein Argentinier bearneitet Nora zur Belehrung seiner Nation. Ich habe nicht gewußt, daß man so schnell spanisch sprechen kann. Bleibt dem Schauspieler da noch Interpretation? Ich kenne das Ibsenstück sehr gut, trotzdem war es schwer die deutsche Übersetzung zu verfolgen. Die Änderungen waren, glaub sich, marginal. Die männlichen Schauspieler waren ziemlich dicklich, vielleicht solle das ihre Gewalt und Verständnislosigkeit unterstreichen. Dr. Rank war eine Frau. Sonst nicht viel Neues. Doch, ich habe noch ein Theater kennen gelernt.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Euripides/Handke: Helena Burgtheater

Eine bestrickende Idee des Euripides: Helena wird auf der Flucht mit Paris in Ägypten festgehalten, Paris bringt nur ein Luftgebilde nach Troja. Ein Weltkrieg also um ein Luftgebilde. Von Proteus aufgenommen, wird Helena von dessen Sohn Teukros bedrängt. Sie ist aber stolz auf ihre Treue zu Menelaos und beklagt sich über ihren schlechten Ruf. Schiffbrüchig landet schließlich Menelaos in Ägypten. Mit einer List entkommen beide dem Teukros. Handke hat das Drama sprachlich nicht gerade vertieft, Luc Bondy als Regisseur hat es wenig überzeugend auf die Bühne gebracht. Der Anachronismus der Waffensammlung des Teukros ist unnötig, ebenso der Chor der Schülerinnen, die sich ständig Bücher aus den Regalen holen. Birgit Minichmayr überzeugt als Helena teilweise, akkustisch ist sie nicht immer leicht zu verstehen. 2 ¼ Stunden ohne Pause steigern auch nicht gerade die Konzentration. Ein anregender Abend mit Einschränkungen.

Freitag, 25. Juni 2010

R Strauss: Salome in Pilsen

Das Orchester spielt ohrenbetäubend und undifferenziert, so meine ich geht viel von dem Reiz der Musik verloren, Lärm kann Leidenschaft nicht ersetzen (Dirigent Ivan Parik). Die Sänger hatten durchaus Format, nur Salome etwas slawische Fülle, da kam auch barbusig keine Erotik auf. Ein profunder Jochanaan, ein stimmiger Narraboth und ein aktiver Herodes hätten vielleicht gepaßt. Herodias als Krüppel in einem modernen Rollstuhl wollte gar nicht passen, ein unnötiger Anachronismus. Sonst war die Inszenierung bemüht, aber nicht überzeugend.

Freitag, 25. Juni 2010

25.6. ETA Hoffmann: Der Kampf der Sänger

Der Sängerkrieg auf der Wartburg ganz anders. Heinrich von Ofterdingen steht im Mittelpunkt. Die angebetete Dame ist die Witwe Mathilde. Die Erfolglosigkeit treibt Heinrich in die Arme des Bösen. Dieser schickt ihm Klingsohr zu Hilfe, die aber letztlich von Wolfram von Eschenbach besiegt wird. Auch helfende Geister (Nasias) können nicht helfen. Es kommt zu einem Kampf zwischen Wolfram und Heinrich unter dem Schwert, d.h. der Verlierer soll geköpft werden. Wolfram siegt, Mathilde kehrt zu ihm zurück, der Verlierer erweist sich als Schemen. Heinrich ist beim Herzog von Österreich, Leopold VII., erfolgreich. Das Reine siegt etwas vordergründig über das Böse. Der Venusberg kommt nur im Text vor.

ETA Hoffmann: Die Bergwerke zu Falun

Elis Fröbom, eines Seemann der Ostindischen Kompanie, ist der Seefahrt überdrüssig, weil seine Mutter in seiner Abwesenheit ohne Trost gestorben ist. Ein alter Bergmann erzählt ihm von den Freuden des Bergmanns. Träume bringen ihn dazu, nach Falun zu gehen. Er erschauder zwar vor der riesigen Tagesöffnung der Erzgrube, lernt aber Ulla Dahlsjö die Tochter eines Bergwerkunternehmers kennen und beschließt zu bleiben. Er wird zu einem fleißigen Bergknappen und soll schließlich Ulla heiraten. Der Geist des alten Bergmanns erscheint ihm in der Grube und weitere Träume bringen ihn dazu am Heiratsmorgen in die Grube zu gehen, um einen Schatz für seine Braut zu holen. Das Bergwerk aber stürzt ein und begräbt ihn. Jahre später wird er tot, aber unversehrt geborgen, Ulla kommt, da sich der Hochzeitstag jährt und stirbt über seinem Leichnam. Diesmal ist die Brautwahl nicht geglückt!

ETA Hoffmann: Der Artushof

Traugott hat sein Geld bei dem Handelsherrn Elias Roos und soll sein Schwiegersohn und Associé werden. Im Artushof von Danzig bewundert er zwei Figuren des Wandgemäldes und skizziert sie ab, statt den terminlich notwendigen Geschäftsbrief zu vollenden. Das empört Herrn Roos, bringt ihm aber auch Lob eines Kenners ein. Er hilft dem alten verrückten Maler Berklinger, der dem Bürgermeister auf dem Wandgemäde öhnlich sieht, aus einer finanziellen Notlage und darf sein Schüler werden. Dabei lernt er dessen Sohn kennen, auch eine Figur des Wandgemäldes, und entdeckt durch Zufall, daß dieser ein wunderhübsches Mädchen ist, in die er sich verliebt und die seine Muse wird. Als dieser die Beziehung entdeckt, verschwindet er mit seiner Tochter. Felizitas, wie Traugott meint, nach Italien. Nun geht auch Traugott nach Italien, erringt Anerkennung als Maler und vermeint Berklinger bei einer Arbeit in der Kirche Trinità del Monte zu entdecken. Dieser hat auch eine Tochter Dorina, ist aber nicht Berklinger. Er befreundet sich mit ihr, will sie aber wegen seines Idols Felizitas nicht heiraten. Nach Danzig zurückgekehrt, erfährt er, daß Berklingerin Danzig an einem italienisch genannten Ort zurückgeblieben ist und, wie prophezeiht, bei der Heirat seiner Tochter gestorben ist und diese mit vielen Kindern gesegnet ist. Vom Bann befreit reist er zu Dorina. Der Unterschied zwischen Muse und Geliebter ist fein getroffen, die Bestimmung zu einer bestimmten Frau erinnert an das Fragment aus dem Leben ´dreier Freunde.

F Cilea: Adriana Lecouvreur

Eine Oper, musikalisch zwischen Puvvini und Leoncavallo, inhaltlich zu unübersichtlich. Die gefeierte Schauspielerin Adriana liebt Moritz von Sachsen, den sie für einen Offizier hält. Im Theater geht der Fürst von Bouillon aus und ein und hält sich eine Kollegin der Adriana Duclos als Geliebte. Die Füstin ihrerseits hat es auf Moritz abgesehen, mit dem sie unter einem politischen Vorwand im Schloß der Duclos zusammenkommt. Moritz weist sie ab, Adriana befreit sie vir ihrem eifersüchtigen Fürsten. Trotzdem ermordet sie Adriana mit Hilfe eines vergifteten Veilchenstraußes.
Musik (Dirigent I Parik) und Sänger erfreuten durchaus bis auf den koreanischen Tenor (Caruso sang 1902 die Uraufführung). Die Inszenierung in einem bescheidenen Bühnenbild aus Pappe verdarb nichts. Immerhin kenne ich die Oper jetzt.

ETA Hoffmann: Ein Fragment aus dem Leben dreier Freunde

Drei Freunde sehen im Berliner Tiergarten ein scheinbar unglücklich verliebtes Mädchen und verlieben sich. Als sie sich etwa ein Jahr später wieder treffen, erzählen sie einander von den tw. erfolglosen Werbungen um diese. Der dritte hat sie allerdings inzwischen geheiratet. Da taucht sie auch schon wie ehedem im Tiergarten auf. Hoffmann scheint es um eine bestimmte Prädestination für Liebende zu gehen.

ETA Hoffmann: Der Dichter und der Komponist

Während eines Kriegsgeschehens trifft der Komponist Ludwig, der gerade eine Symphonie vollendet hat und die Bombardierung in einem Keller überstanden hat, seinen Dichterfreund Ferdinand als dekorierten Offizier der einmarschierenden Armee. Sie führen ein langes Gespräch Sie führen ein langes Gespräch +ber das Verhältnis von Dichter und Komponist bei Opern. Es wird dargelegt, warum der Komponist seine Texte nicht selbser schreiben kann und wie weit der Dichter auf die Musik Rücksicht nehmen soll und auf absolute Ansprüche verzichten muß. Es gehr allerdings um die romantische Oper, für die auch Beispiele gegeben werden. So ist auch manches heute nicht mehr überzeugend und wohl etwas langatmig. Schließlich muß der Offizier mit seiner Armee aufbrechen.So kommt es wohl auch hier nicht zu einer Antwort.

ETA Hoffmann: Die Fermate

Ein Musiker auf dem Lande lernt 2 italien. Sängerinnen kennen, begleitet und kompniert für sie, reist mit ihnen in die Hauptstadt, belauscht eines Tages ihr Gespräch mit einem Tenor, wie wenig sie ihn schätzen und wie sehr sie ihn ausnutzen, verläßt sie und geht nach Italien. Nach zehn Jahren, inzwischen ein anerkannter Musiker, trifft er sie wieder. Ihren neuerlichen Verlockungen widersteht er freilich und reist ab. Einmal hatte er sie, wie auch ihr jetziger Begleiter, sehr verärgert, als er ihr Fermate unterbracht. Dieser Titel soll wohl zeigen, wie weit man Geduld haben kann und wann diese ihr Ende findet.

Samstag, 19. Juni 2010

E Jelinek: Die Kontrakte des Kaufmanns (Wiener Festwochen, Halle E)

Das spielt beginnt recht flott nach einer Ansage des Regisseurs Stemann. Die Vorstellung sei keine abgeschlossene, Jelinek schreibe noch immer an dem Stück, es werde gegen 5 Stunden dauern, aber man könne jederzeit in die Kantine gehe, wo man das Stück auf Monitoren weiter verfolgen könne, solle aber zurückkommen. Es folgen halb gelesene, die Seiten der Rollen werden, wenn gelesen, auf den Boden geworfen, es sind 99, so könne man sich an der Restdauer orientieren (auf einem Monitor). Die Texte sind interessant und rhythmisch. Nach einer guten Stunde aber wiederholt sich alles, es folgt viel Unnötiges: Das Publikum soll 3 Minuten „Ich bin die Bank“ singen, eine Darstellerin frißt pausenlos Banknoten (Großaufnahme), es wird geblödelt. Die Texte sind auch wenig informativ. Ich halte nicht mehr als 3 Stunden aus.

Samstag, 29. Mai 2010

Verdi: Aida Klagenfurt

Jämmerliches Orchester, jämmerliche Inszenierung, mäßig Sänger, und das auf einer offenbar zu kleinen Bühne. Schon nach der Ouverture mit falschen und unschönen Tönen hätte man gehen sollen, dann als eine Aida, persisch verhüllt, vor dem Vorhang saß, weiter als der Tenor Daniel Magdal bei der Holden Aida gar noch nicht in Form war, ferner als der Chor wohl aus Platzmangel gymnastisch-thytmische Bewegungen am Ort verführte und schließlich als Radames und Ramphis ein großes Maschinengewehr vorzeigten. Bestenfalls die Amneris (Dubravka Musovic) konnte einen noch hoffnungsvoll stimmen. Dazu gesellte sich dann noch ein Amonasro mit schöner, gut geführter Stimme: Francesco Landolfi. Nach der Pause wurde einiges besser: Das Orchester erfing sich und Radames klang weniger gequält, mangels Chor erübrigte sich auch dessen Schnickschnack. Beim Lionsdinner war inzwischen das Buffet zu wenig geworden, für die Oper hatte immerhin meine Geduld gereicht.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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