Literatur

Dienstag, 2. September 2008

G Keller: Ursula (Zürcher Novellen)

Sehr verworrene Geschichte von einem heimkehrenden Krieger, der auf seinem Baurnhof die von Sektierern völlig verdorbene Nachbarstochter Ursula findet. Großes Durcheinander bei der Schilderung der folgenden tw. kriegerischen Auseinandersetzung, Bewunderung Zwinglis und Beschreibung der unlauter agierenden „Propheten“. Letztlich rettet Ursula ihren Hansli Gyr, der verwundet in einem Graben liegt, uns so kommt es zu einem glücklichen Ende. Keller sagt selbst, daß er wegen des Drängens seines Verlegers zu wenig Zeit zur Feile gefunden habe.

G Keller: Das Fähnlein der sieben Aufrechten (Züricher Novellen)

Ein Verein von 7 alten, aufrechten Bürgern (Handwerkern) ohne Statuten tritt zum ersten Mal öffentlich auf, aber keiner traut sich die Rede zu halten. Da rettet sie der Sohn des armen Schneiders und legt für sie Ehre ein. So erhält er doch die Hand der Tochter des reichsten Mitglieds. Amüsant, aber manchmal etwas durcheinander.

G Keller: Der Landvogt von Greifensee (Züricher Novellen)

Ganz amüsante Geschichte von der Beziehung des Helden zu fünf Frauen, die ihn letztendlich aus verschiedenen Gründen nicht nehmen. Zu einer Befreiung von diesem Trauma kommt er, als er sie alle zugleich einlädt und um einen Rat zur Verheiratung bittet. Erinnert stark an biographische Züge Kellers.

Samstag, 23. August 2008

Keller: Der Narr auf Manegg (Züricher Novellen)

Verfall der manessischen Burg und des Geschlechts, Übergang der Hs. auf die Burg der Sax. Närrisches Verhalten eines Bewohners der verfallenen und aufgegeben Burg. Ziemlich zerrissen und uneinheitlich.

Sonntag, 17. August 2008

G Keller: Züricher Novellen: Hadlaub

Für einen Liebhaber des Mittelalters eine Fundgrube der Motivation und Erbauung. An Hand der Geschichte des Johannes Hadlaub erfährt man von der Entstehung der Manessischen Liederhandschrift. Die sympathischen adeligen Anregen derselben wandeln sich plötzlich und weichen dem Lob des Bürgertums (Zürich!). Johannes, auf einem freien Bauernhof aufgewachsen, wird Schreiber und Sekretär im Dienst Manesses. Er verliebt sich in Fides, der Tochter des Fürsterzbischofs und einer Äbtissin. Dadurch wird er selbst zum Minnesänger, erringt aber Fides erst, als diese auf ihr Erbe verzichtet, um mit ihm in Zürich bürgerlich zu wohnen. Herrlich geschildert und zitiert (in Übersetzung) die Lieder der Minnesänger und auch die Hadlaubs. Ganz idyllisch die Treffen zur Förderung der Liederhandschrift, aber auch die kurze Abweichung Hadlaubs beim Aufenthalt in Wien. Jedenfalls wird das 14. Jh. trefflich eingefangen, die dünne historische Überlieferung allerdings wird ausgebaut, bleibt aber wahrscheinlich.

Donnerstag, 14. August 2008

Fontane: Vor dem Sturm

Fontanes erster Roman ist ein Verwirrspiel an ungezählten Personen aus dem märkischen Adel und dem Volk. Der Faden ist nicht immer leicht zu finden, da sehr viele Personen detailliert beschrieben werden, die nur selten vorkommen. Auch die Gründe für die Befreiung von den Franzosen ist nicht einheitlich motiviert. Hauptgerüst ist um die Person Lewins von Vitzewitz, dessen unglücklicher Liebe zu Kathinka, bevor er in der Liebe zu Marie aufgeht. Unglücklich auch die Liebe seiner Schwester Renate, deren Verlobter Tubal von den Franzosen bei der Befreiung Lewins erschossen wird, als er den Hund der Vitzewitz retten will. Die Motivation liegt aber eher in seinen Verfehlungen bei einer Annäherung an Marie. Der Vater Lewins arbeitet für den Volksaufstand. Die 747 Seiten sind nur bedingt lesenswert.

Dienstag, 5. August 2008

Storm Theodor: Eckenhof

Düstere Novelle von einem hartherzigen, habgierigen Ritter, der Sohn und natürliche Tochter, an der er hängt, verliert, während die Geschwister auf ihr Erbe verzichten und wegziehen. Der verfallende Eckenhof wird zum Gespensterhaus.

Samstag, 2. August 2008

Theodor Fontane: L’Adultera

Roman um eine junge Schweizer Adelige Melanie, die mit dem wesentlich älteren Kommerzienrat van der Straaten verheiratet ist. Ihr Selbstverwirklichung erfolgt nach Ehebruch, Scheidung und Heirat mit Ebenezer Rubehn aber erst, als sie nach dem Bankrott der Familie Rubehn zum Fortkommen der Familie beitragen muß. So findet sie nach der Enttäuschung durch alte Bekannte, vor allem aber durch ihre ehelichen Töchter, auch wieder in die Gesellschaft. Dieser „Berliner Roman“ wirkt dennoch nicht überzeugend und bleibt blaß.

Samstag, 12. Juli 2008

G Keller: Züricher Novellen: Herr Jacques

Rahmenerzählung: Ein originalitätssüchtiger Junge wird von seinem Paten zur Burg Manegg geführt, wo er ihm die Geschichte der Manesse-Hs erzählt. Fast zu sehr ironisiert, was in Mode zu kommen scheint, cf. Raabe, Schüddferump)

Sonntag, 22. Juni 2008

Hebel Johann Peter: Aus dem Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreunds

Anekdotenhafte Geschichten für eine Art Bauernkalender, alemannische gedacht, hochdeutsch geschrieben. Damals eine Art Volksbildung (Einbuchhaushalt), heute eher geringer Unterhaltungswert.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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