Literatur

Donnerstag, 19. Juni 2008

Storm Theodor: Renate

Wenig geglückte Novelle um einen Pastorsohn, der wegen des Haxenwahns auf seine Liebe verzichtet. Die Sprache vergangener Jahrhunderte wird nachgeahmt, wodurch alles noch ungläubiger und naiver wirkt .

Mittwoch, 18. Juni 2008

Ferdinand von Saar: Novellen aus Österreich

Innocens p. 17-70: etwas weinerliche Geschichte von einem Pater bäuerlicher Abkunft auf dem Vysherad, der der sexuellen Versuchung widersteht.
Marianne: p. 75-107: Das Schicksal einer Frau, die von ihrem Mann nicht verstanden und schlecht behandelt wird.
Die Steinklopfer: p. P.113-152: Geschichte voll Sozialkritik beim Bau der Semmeringbahn, bewegend erzählt. Georg Huber erschlägt in Notwehr den tyrannischen Vorarbeiter, der seine Liebe zum Mündel Tertschka verhindern will.
Die Geigerin: p. 157-197: Die Geigerin Ludovica borgt Geld vom Erzähler, um ihren Freund Alexis vor dem Bankrott zu retten. Schließlich soll er diesem auch ins Gewissen reden, der mit der Schwester Ludovicas flirtet. Alexis stirbt als Bankrotteur, die Schwester geht mit einem Attaché nach Paris. Ludovica heiratet einen Baron, den sie ernähren muß.
Das Haus Reichegg: p. 203-225: Der Erzähler belauscht ein Verhältnis der Frau des Staatsrates Reichegg. Diese trifft der Erzähler Jahre später in Venedig, alternd und mit einem alternden Musiker.
Vae victis: p. 11-39: Ein General wird von der Regierung und seiner Frau in Pension geschickt.
Der “Exzellenzherr”: p. 45-75: Hermine, die der Karrierediplomat anschreibt, vestellt sich und gibt eine abschlägige Antwort. Sie heiratet dann unglücklich.
Tambi: p. 82-115: Geschichte eines nach einem Erfolgsstück gescheiterten Dichters.
Leutnant Burda: p. 11-76: Ein Leutnant scheitert mit seiner Anbetung einer Prinzessin und eigenen Adelsnachforschungen.
Seligmann Hirsch: p. 82-115: Ein aufdringlicher, distanzloser Herr Hirsch wird ins Sanatorium nach Venedig abgeschoben.
Die Troglodytin: p. 121-160: Die verwilderte Maruschka stellt einem Jäger nach.
Ginevra: p. 165-207: Ein Fähnrich verliebt sich in ein einfaches Mädchen und läßt sie sitzen.
Geschichte eines Wienerkindes: p. 213-272: Eine lebenslustige Elsa Röder soll vom Schriftsteller Frauenlob zur Schreinerin erklärt werden. Sie opfert Geld ihrem untreuen Gefährten, der sie verläßt.
Schloß Kosternitz: p. 277-345: Ergreifende Geschichte vom Schloßbesitzer, der eine junge Frau geheiratet hat, in der ein einquartierter Major erorische Gefühle weckt.

Montag, 16. Juni 2008

Rossegger Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters

Mein erster Rossegger (Zeit wars) doch eher eine Enttäuschung. Der Text schwankt andauernd zwischen Naivität und Weltdeutung, daß er einfach nicht ins Lot kommen kann. Die Tagebuchform ist auch nicht gerade vereinheitlichend, ebenso wenig wie die Rahmenhandlung. Sprache und Aussage bilden eine seltsame Mixtur.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Ebner-Eschenbach

Literaturfrühstück: Eine dankenswerte Einrichtung der Leselampe im Literaturhaus jeden ersten Donnerstag um 10:30. U. Tanzer von der Germanistik erzählte von den Schwierigkeiten einer adeligen Schriftstellerin, deren Dramen erst spät oder nicht aufgeführt wurden. Mehr Erfolg hatte sie mit Novellen und Aphorismen, obwohl auch diese oft Kritik am Adel üben. Leseproben gab es aus Komtesse Muschi (1885), Die Poesie des Unbewußten, Novellen in Korrespondenzkarten (1881), Ohne Liebe, eine dialogisierte Novelle (1888) und dem Lustspiel "Das Waldfräulein" (1873).

Dienstag, 22. April 2008

Storm Theodor: Carsten Curator

Der Sohn der leichtsinnigen schönen Frau des Carsten wird auch leichtsinnig, der Vater rettet ihn immer wieder, auch durch eine Heirat mit seinem Mündel Anna, bis er nicht mehr kann, bzw. Sicherheir für seinen Enkel will. Trotz aller Dramatik läßt einen die Erzählung aber ziemlich kalt, wohl weil sie von Moral und Erbschäden trieft.

Samstag, 12. April 2008

Zweig Stefan: Die 40 Tage des Musa Dagh

Beeindruckender Roman über den Genozid an der Armeniern, zentriert auf die europäisierte Familie des Gabriel Bagradian, der den Widerstand der armenischen Dörfer um den Musa Dagh organisiert. Soweit möglich ist Zweig um Objektivität bemüht, er gibt also nicht allen Türken die Schuld, und zweigt auch die Schwächen der Armenier auf. Viele Abweichungen retardieren und vertiefen.

Mittwoch, 2. April 2008

Gottfried Keller: Sieben Legenden

7 Legenden in gepflegter Sprache mit unterdrückter Ironisierung. Der damalige Publikumserfolg ist für nicht nachzuvollziehen. Im wesentlichen steht Lebensfreude auch bei Heiligen der Entsagung gegenüber.

Samstag, 8. März 2008

Saar: Innocens, Marianne, Die Steinklopfer

1 Wenig aufregende Novelle um die Versuchung eines Mönchs auf dem Vysherad, der sie einem Offizier erzählt, der wohl autobiographische Züge trägt.
2 Eine unglücklich verheiratete Frau kann ihr Gefühl nicht ausleben und erstickt sozusagen daran. Auf der Hochzeit ihrer Schwester tanzt Marianne mit dem Brieferzähler sehr leidenschaftlich und stirbt. Schon viel dichter.
3 Eine Liebesbeziehung in unterster sozialer Schicht, die sich gegen Gewalt und Unterdrückung durchsetzt. Zweifellos ein Meisterwerk der Novellistik.

Donnerstag, 6. März 2008

6.3.08 Literaturfrühstück: Manfred Mittermayer: Biographie und Film: berühmte Frauen

Filmbesispiele aus Lola Montez, Frida Kahlo und weiteren Frauern jüngerer Zeit weisen typisch biographische Stilmittel im Film auf und natürlich eine gewisse Entwicklung. Mir ist noch immer das Wort, gelesen oder gesprochen, lieber als das verbildlichte.

Mittwoch, 5. März 2008

Literaturhaus: Didier Goupil: Endstation Ritz

1963 in Paris geboren, lebt in Toulouse, redet offensichtlich gern, hält sich aber beim Schreiben knapp. Er mag keine umfangreichen Bücher. Ines Schütz hat ihn übersetzt und Michael Kolnberger liest die Übersetzung abwechselnd zum französischen Original, das Goupil liest. Die Koordinatin klappt schlecht. Mein Französisch auch. Eine Dame aus gutem Haus, nur Madame genannt, hat eine schwere Zeit hinter sich, sie hat den Nazis offensichtlich in den Kunstraub gepfuscht, was ihr nicht gut bekommen ist, obwohl ihr Mann ein Kollaborateur war. Ihr Alltag im Ritz ist eher eintönig, vor allem heiß baden und heißen Tee trinken. Ein wenig bummels, das wars. Es drängt micht nicht sehr, das Werk zu lesen.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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