Literatur

Montag, 3. März 2008

Literaturhaus: Christoph W. Bauer: Im Alphabet der Häuser

Häuser aus Innsbruck erzählen Geschichte aus früheren Zeiten, von der Pest, der Müllentsorgung, den Stadtbränden und sonstigen Alltäglichkeiten. Eingekleidet ist das in ein Gespräch zweier Herren in einer Bar. Das Ende bilden Häuser, die einmal Juden gehörten, die sie auf verschiedene Weise verließen bzw. verlassen mussten. Der Autor beschränkt sich auf kurze Leseproben und erzählt mehr von seinen Absichten.

Gustav Freytag: Die Ahnen: Aus einer kleinen Stadt 1805

Langsam wird es eher langweilig, Zeit und Stil sind nicht mehr so fern und haben an Interesse verloren, und die Familie König scheint irgendwie auf der Stelle zu treten. Die Napoleonischen Kriege bilden den Rahmen. Diesmal ein Arzt König in einer Kleinstadt verliebt sich in eine Pfarrerstochter, die ein französischer Offizier vor zudringlichen Bayernsoldaten rettet und ihr einen Verlobungsring ansteckt. Sie glaubt sich gebunden und es dauert etliche Episoden des Krieges, bis sie heiraten kann. Idyllisch ist mitunter die Schilderung des kleinbürgerlichen Lebens und Verhaltens. In der Abneigung gegen Napoleon verlässt Freytag bisweilen seine sonst um Objektivität bemühte Haltung. Dafür glorifiziert er das deutsche Volk. Im ganzen nicht überzeugend.

Samstag, 1. März 2008

Luise von Francois: Die letzte Reckenburgerin

Man ist versucht, in den Chorus über die Frauenschriftstellerinnen einzustimmen, so uneben ist das Werk und so wenig originell. Eine verarmtes Freifräulein hilft ihrer Jugendgespielin, ein uneheliches Kind von einem Prinzen, das bald darauf fällt, zu verbergen. Als diese aber dann auch noch heiratet, ohne ihre Untat zu gestehen, und im Myrtenkranz, ist das Gewissen des Freifräuleins arg belastet. Nach langem Dienst bei der alten Gräfin schließlich zur Herrin der Reckenburg geworden, tritt das versteckte Kind als verkrüppelter, herabgekommener und versoffener Soldat ihr in den Weg, der allerdings bald darauf stirbt unter Zurücklassung einer Tochter. Diese Enkelin ihrer inzwischen schwer leidenden Jugendfreundin kann die Dame erst allmählich lieben lernen, hinterlässt ihr aber schließlich die ganze Reckenburg.

Dienstag, 26. Februar 2008

Kleist: Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik

Novelle in der verdichteten Art Kleists über die Gewalt, aber auch Gefahr von Musik und Religion. Das verspüren vier Brüder, die als Bilderstürmer auftreten wollen.

Friedrich des la Motte Fouqué: Der Held des Nordens

Trilogie: Sigurd der Schlangentöter, Sigurds Rache, Aslauga

Das Drama folgt dem Eddastoff ind hat Wagner beeinflusst. Die Gestaltung ist allerding pathetisch, sprachlich und formell schwach, mühevoll und kaum lesenswert.
I: König Giuke ist mit Grimhildur verheiratet, seine Tochter heißt Gudruna, Gunnar, Högne und Gottorm sind seine Söhne. Grimhildur mischt den Vergessenstrank für Brynhildur. Högne tötet ihn. II: Gudruna heiratet den Hunnenkönig Atli, der grausam die Rache an Gunnar und Högne vollzieht. III: Alsauge, die Tochter Sigurds und Brynhildurs, wird zu armen Bauern gerettet und dort schließlich vom Dänenkönig Ragnar Lodbrog entdeckt und geehelicht.

Samstag, 16. Februar 2008

Kleist. Der Findling

Kurze Schauererzählung von einem undankbaren Findling, der trotz Adoption und Güterüberschreibung seiner Stiefmutter nachstellte und den Stiefvater von seinen Besitzungen verteibt, bis ihn dieser tötet. Lange kann er nicht hingerichtet werden, da er ohne Absolution sterben will, um seine Rache in der Hölle zu vollenden.

Z Werner: Der 24. Februar

Schauerdrama, sog. Schicksalstrgödie, ein Vatermord rächt sich druch Generationen, der Sohn (Enkel) ersticht als Knabe mit dem Mordmesser seine Schwester, schließlich ersticht der Vater seinen nicht erkannten Sohn. Trotzdem lesbarer als Werners übrige Tragödien wie ein Kammerspiel im Vergleich zu großen Opern.

Dienstag, 12. Februar 2008

Storm: Waldwinkel

Detailliert geschildertes Verhältnis eines älteren Dr. der Botanik zu einem 18-jährigen Mädchen, das er trotz aller Ahnungen heiraten möchte, um sie festzuhalten. Letztlich brennt sie mit einem jungen Förster durch, nicht ohne ihre Mitgift mitzunehmen. Großteils meisterlich feine Stimmungsschilderung.

Samstag, 9. Februar 2008

Busch: Die fromme Helene

Zeichnungen und Verse sind noch immer ganz ergötzlich, trotzdem ist viel Glanz abgebröckelt. Die Gesellschaft ist zwar noch immer verlogen, aber sie ist nicht mehr so ängstlich auf Verheimlichung ihrer Triebe bedacht.

Samstag, 2. Februar 2008

Freytag Gustav: Die Ahnen III, Der Freikorporal bei Markgraf-Albrecht

Zwei Brüder verleben mit einem verarmten adeligen Mädchen ihre Jugend in Sachsen. Einer studiert dann Theologie, der andere geht in preußische Dienste. Der jüngere Bruder August macht eine wechselvolle Karriere beim preußischen und später ohne richtigen Abschied beim sächsischen Heer. Der Theologe Fritz holt Dorchen aus der polnischen Bedrängnis in Thorn heraus, wird aber in Berlin von Friedrich Wilhelm fast unter die langen Kerle gesteckt. Letztlich läßt der Preußenkönig doch beide frei, beide heiraten und sorgen für Nachwuchs, August fällt allerdings im 7-jährigen Krieg.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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