Oper

Freitag, 29. Mai 2009

Auber: Fra Diavolo

Eine Aufführung dieser Oper lohnt kaum. Zu billig ist das Sujet, zu simpel dieMusik. Dazu kommt noch die schwache Inszenierung von Köpplinger, dem nicht viel eingefallen ist außer Plattheiten und Widersprüchlichkeiten wie einem Baum im Hotelzimmer als Versteck der Räuber. An den Sängern liegt es hingegen kaum, vor allem die Zerline der Andrea Bogner singt ihre schlichten Melodien recht gefällig.

Dienstag, 28. April 2009

G. Puccini: Die Boheme

Eine etwas verstaubte Inszenierung von Harry Kupfer mit zu viel Stufengerenne und unterschiedlich gelungenen Interpretationen (gar nicht so scheue Mimi). Der Dirigent Andreas Schüller nahm nicht allzu viel Rücksicht auf die Sänger. Diese agierten und sangen alle zufriedenstellend bis gut. Besonders gefiel mir Jennifer O'Loughlin als Musette. C Melzer als Mimi und Mehrzad Montazeri agierten etwas hölzern. Ein Versprechen für die Zukunft scheint Daniel Schmutzhard als Marcel. Die deutsche Sprache stört vor allem, wenn man sie mit Akzent hört.

Montag, 20. April 2009

R Wagner: Das Rheingold Innsbruck

Eine gut gelungene halbszenische Aufführung. Das Orchester auf der Bühne, was den Klang wohl verbesserte, die Sänger agierten an der Rampe durchaus überzeugend.

Sonntag, 19. April 2009

R Strauss: Der Rosenkavalier Graz

Nachmittagsvorstellung mit vielen Pensionisten, aber von guter Qualität. Tarditionell inszeniert, mit wenigen Anachronismen (zb Fotoreporter). Die Sänger mehr gute Schauspieler als Sänger, vor allem die Harmonie in Duetten und Terzetten nicht gewohnt überzeugend. Die Musik unter Dirk Kaftan eher brav als mitreißend. Insgesamt ein genußreicher Nachmittag trotz der langen An- und Rückreise.

Freitag, 17. April 2009

E W Korngold: Die tote Stadt in Landshut

Auf einem sehr schönen Platz in der Mitte der 2. Reihe versuche ich die Premiere der toten Stadt in Landshut zu genießen. Inszenierung und Aufführung sind bestimmt recht bemüht, doch das reicht nicht immer. Der Dirigent Basil Coleman leitet das Orchester exakt, zu den Sängern findet er weniger Beziehung. Der Tenor Paul Chamandy als Paul übertreibt in Gestik und Mimik, spielt allzu sehr einen psychisch Kranken, als daß seine Beziehung zu Marietta glaubhaft werden könnte. Sein Tenor erreicht zwar Laustärke und Tonhöhe, aber da ist kein Bogen, nur selten eine passende Phrasierung. Sally du Randt als Marietta hat stimmlich mehr zu bieten. Nur ihre ausgelassenen Momente wirken nicht überzeugend. Der koreanische Freund Frank überzeugt stimmlich, sonst wirkt er hölzern. Die Regie kommt mit einer „Hausmeisterküche“ aus, die man sich schwer in Brügge vorstellen kann. In diese Küche dringen dann auch die Bürger Brügges mit ihren Masken sowie die Artisten ein. Der Regisseur Stefan Tilch arbeitet mit schnellen Aus- und Umblendungen, die gut einsetzbar sind. Vordergründiges und Treffendes wechseln.

Donnerstag, 12. März 2009

Bizet: Carmen in Bratislava (Alte Oper)

Ein recht gute Carmen ist leider auch zu wenig für eine gute Aufführung. Die Michaela war etwas zu scharf, der Don Jose sang häßlich, falsch und hatte keine Spitzentöne. Die Inszenierung war mehr als verstaubt, da retteten auch einige gute Nebenrollen wenig von der Aufführung, schon gar nicht der zu alte Escamillo. Preßburg wird wohl wieder etwas warten müssen.

Sonntag, 22. Februar 2009

Wagner: Götterdämmerung in Weimar

Es war ein schöner Abend trotz einer völlig verkorksten Inszenierung. Musik und Sänger waren jedenfalls ansprechend, mit der Einschränkung daß Tomas Möwes Alberich zu einer Sprechrolle degradierte, daß Catherine Foster als Brünhilde im Aussehen allzu sehr einer Walküre entsprach und Norbert Schmittberg als Siegfried zart, und doch bäurisch wirkte. Über die Inszenierung musste man hinwegsehen, ein eintöniges Bühnenbild, und immer wieder die jetzt so beliebten Figuren, die mit der Handlung eigentlich nichts zu tun haben. Vor der Aufführung gab es viele Krankheitsentschuldigungen, keine aber war schlagend. Augen zu, Ohren auf, dann war es ganz passabel.

Britten: Ein Sommernachtstraum VO

Überraschend gute Inszenierung in der VO von Philippe Arlaud mit Drehbühne und Wandelgang für Oberons Welt. Auch die Sänger waren ohne Fehl, nur Oberons (Nicholas Hariades) Countertenor war wenig durchschlagskräftig. Interessant auch die aufmüpfige Hippolyta (Martina Mikelic). Die Musik ist kammermusikartig, aber den Situationen durchaus angepasst und bei Andreas Schüller in guten Händen. Die Sänger entsprachen sängerisch und schauspielerisch.

Sonntag, 28. Dezember 2008

R. Wagner: Die Walküre in Karlsruhe

Ein schöner Abend zum Abschluß meines Theaterjahres. Von Justin Brown wurde fast ekstatisch dirigiert ind Bühnenbildern von Denis Krief, die sparsam die Szenerien nur andeuten, um so mehr fallen die unglücklichen Kostüme der Walküren auf. Von den Sängern begeisterten Edith Haller als Sieglinde und die umbesetzte Fricka durch sängerische und schauspielerische Leistung. Der Siegmund von Lance Ryan weist eher sängerische Stärken auf. Gegen diese haben es die anderen schwer: ein mäßiger Wotan von Thomas J Mayer, eine böhmelnde Brünhilde von Caroline Whisnant in Germknödelform und der Hunding Mika Kares, der kaum auffällt. Trotzdem. Ein schönes Erlebnis in einem schönen Theater. Mich stören allenfalls die langen Esspausen, da das Rauchen im Freien arg kalt war.

Samstag, 13. Dezember 2008

Lortzing: Zar und Zimmermann (LT Innsbruck)

Zar und Zimmermann ist so eine richtige Biedrmeieroper: Idylle im Vordergrund, gemiedene Politik im Hintergrund. Der Handlungsstrang schien dem Regisseur Laurence Dale wohl zu simpel, und er verwirrte ihn derart, daß er sich wohl selber nicht mehr auskannte. So ist Zar Peter am Theater engagiert, wo man die Aufführung von Zar und Zimmermann vorbereitet, der Bürgermeister Van Bett gibt dem Theater die Ehre, daraus entsteht ein nimmer aufzulösender Knoten. Die liebenswürdige Oper wird abgeräumt wie ihr Holzschuhtanz bei geschlossenem Vorhang. Da auch die Sänger nur mäßig sind, Peter Iwanow (Brenden Gunnell) wird von der Regie so entmachtet, daß man seine Stimme kaum beurteilen kann, der riesige Van Bett (Dirk Aleschus) beherrscht die Bühne mit gewaltiger Stimme, der allerdings Tiefe fehlt, seine schlanke Komik kann aber in dem Regiewirrwarr wenig retten. Ein verdorbener Abend.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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R Wagner: Götterdämmerung...
Viel Fahrerei, aber ein immer wieder schönes Erlebnis....
Georgos - 31. Jan, 20:57

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