Freitag, 17. April 2009

Theodor Fontane: Unwiederbringlich

Nach fast üblichem gesellschaftsbezogenen Vorspielen beginnt es erst in der Mitte der Erzählung interessant zu werden. Der 45jährige Graf gerät während der Zeit seines Hofdienstes in die Fänge der leichtsinnigen, lebensfrohen Hofdame Ebba. Nach einer Liebesnacht rettet er sie aus dem brennenden Schloß. Der Graf beschließt nun, sich von seiner Frau Christine zu trennen, die immer alles besser weiß. Zu spät erfährt er, daß Ebba ihn gar nicht will. Nach längerer unsteter Weltbummelei kommt es zu einer Versöhnung mit Christine, die diese aber nicht durchsteht und Selbstmord begeht. Der 2. Teil ist nicht uninteressant, aber der Gesellschaftsklatsch ist kaum auszuhalten.

E W Korngold: Die tote Stadt in Landshut

Auf einem sehr schönen Platz in der Mitte der 2. Reihe versuche ich die Premiere der toten Stadt in Landshut zu genießen. Inszenierung und Aufführung sind bestimmt recht bemüht, doch das reicht nicht immer. Der Dirigent Basil Coleman leitet das Orchester exakt, zu den Sängern findet er weniger Beziehung. Der Tenor Paul Chamandy als Paul übertreibt in Gestik und Mimik, spielt allzu sehr einen psychisch Kranken, als daß seine Beziehung zu Marietta glaubhaft werden könnte. Sein Tenor erreicht zwar Laustärke und Tonhöhe, aber da ist kein Bogen, nur selten eine passende Phrasierung. Sally du Randt als Marietta hat stimmlich mehr zu bieten. Nur ihre ausgelassenen Momente wirken nicht überzeugend. Der koreanische Freund Frank überzeugt stimmlich, sonst wirkt er hölzern. Die Regie kommt mit einer „Hausmeisterküche“ aus, die man sich schwer in Brügge vorstellen kann. In diese Küche dringen dann auch die Bürger Brügges mit ihren Masken sowie die Artisten ein. Der Regisseur Stefan Tilch arbeitet mit schnellen Aus- und Umblendungen, die gut einsetzbar sind. Vordergründiges und Treffendes wechseln.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

A. Holz: Phantasus
Erstausgabe der 100 Gedichte in Faksimile. Zeilensymmetrisch,...
Georgos - 8. Feb, 13:40
A Holz - J Schlaf: Die...
Naturalistisches Drama über eine Familie im Armenmilieu...
Georgos - 8. Feb, 13:33
A Holz-J Schlaf: Papa...
Experimentelle Prosa in 3 Teilen: Papa Hamlet, ein...
Georgos - 3. Feb, 14:47
F Schiller: Der Parasit...
Eine Übersetzunǥ/Nachdichtung nach Picard. Durchaus...
Georgos - 1. Feb, 11:36
R Wagner: Götterdämmerung...
Viel Fahrerei, aber ein immer wieder schönes Erlebnis....
Georgos - 31. Jan, 20:57

Links

Suche

 

Status

Online seit 6223 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 8. Feb, 13:40

Credits


Literatur
Museum
Oper
Operette
Theater
Veranstaltung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren