Sonntag, 28. Dezember 2008

G. Keller: Martin Salander

Recht unausgewogenes Spätwerk Kellers. Die politischen Verhältnisse der Schweiz stark im Mittelpunkt. Der Roman erregt kaum Interesse, kaum Anteilnahme. Ein Lehrstück mit autobiographischen Zügen. Der leichtgläubige Salander wird zweimal von seinem „Jugendfreund“ um alles gebracht, was er zweimal durch Jahre der Abwesenheit von der Familie (Frau Marie mit zwei Töchtern und Sohn) in Brasilien wieder einbringt. Dann viel von seiner politischen Einstellung. Seine Töchter heiraten jüngere Zwillinge, die in der Politik betrügen und als Notare das Geld ihrer Klienten unterschlagen. Späte Liebe Salanders zu einer dümmlichen Schwägerin des betrügerischen Jugendfreundes. Vor beidem rettet ihn sein Sohn, der nach Studien und Auslandsreisen heimkommt. Einzelne verstreute gelungene Szenen können den Gesamteindruck nicht retten. Da nützt auch der Schrecken des Kapitalismus nichts.

R. Wagner: Die Walküre in Karlsruhe

Ein schöner Abend zum Abschluß meines Theaterjahres. Von Justin Brown wurde fast ekstatisch dirigiert ind Bühnenbildern von Denis Krief, die sparsam die Szenerien nur andeuten, um so mehr fallen die unglücklichen Kostüme der Walküren auf. Von den Sängern begeisterten Edith Haller als Sieglinde und die umbesetzte Fricka durch sängerische und schauspielerische Leistung. Der Siegmund von Lance Ryan weist eher sängerische Stärken auf. Gegen diese haben es die anderen schwer: ein mäßiger Wotan von Thomas J Mayer, eine böhmelnde Brünhilde von Caroline Whisnant in Germknödelform und der Hunding Mika Kares, der kaum auffällt. Trotzdem. Ein schönes Erlebnis in einem schönen Theater. Mich stören allenfalls die langen Esspausen, da das Rauchen im Freien arg kalt war.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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Zuletzt aktualisiert: 8. Feb, 13:40

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