Literatur
Ein Ritter verzichtet auf die Hand der Herzogin, obwohl er den Drachenwald durchquert und dem Drachen sogar eine Schuppe abgeschlagen hat. So kann er die Aufgaben eines fahrenden Ritters nicht erfüllen.
Georgos - 16. Mai, 14:43
Nach fast üblichem gesellschaftsbezogenen Vorspielen beginnt es erst in der Mitte der Erzählung interessant zu werden. Der 45jährige Graf gerät während der Zeit seines Hofdienstes in die Fänge der leichtsinnigen, lebensfrohen Hofdame Ebba. Nach einer Liebesnacht rettet er sie aus dem brennenden Schloß. Der Graf beschließt nun, sich von seiner Frau Christine zu trennen, die immer alles besser weiß. Zu spät erfährt er, daß Ebba ihn gar nicht will. Nach längerer unsteter Weltbummelei kommt es zu einer Versöhnung mit Christine, die diese aber nicht durchsteht und Selbstmord begeht. Der 2. Teil ist nicht uninteressant, aber der Gesellschaftsklatsch ist kaum auszuhalten.
Georgos - 17. Apr, 09:33
Typisches Spätwerk Raabes mit wenig Inhalt. Der Erzähler kommt aus Afrika auf Besuch in seinen Heimatort und besucht dort unter anderem den Jugendfreund mit dem Spitznamen „Stopfkuchen“, der vom vielen Essen rundlich und behäbig ist. Dieser erzählt recht umständlich, wie er seinen Schwiegervater salviert, der lange unschuldig unter Mordverdacht gestanden hat, ohne jemals überführt worden zu sein, indem er den wahren Möder ausfindig macht, den Briefträger, der schon mehrfach die Erde zu Fuß umrundet hätte. Erst nach dessen Tod enttarnt er die Tat, um keinen Schaden anzurichten. Die übliche umständliche Erzählung mit vielen Wiederholungen und gelehrten Anspielungen.
Georgos - 4. Apr, 23:49
Erzählung von einem begnadeten Maler, der nach langem Suchen seinen Weg in einer Marienschönheit findet, aber nicht halten kann.
Georgos - 22. Mär, 17:02
Ein Jäger begleitet seinen Grafen nach Italien und bringt von dort seine Frau heim. Wieder zurück erhält er ein Revier, das ihn und seine Frau kaum nährt. Ein durchreisender Kaufmann, der bei ihm Quartier nimmt, hilft der Not ab. Letztlich erweist sich dieser als Räuberhauptmann, der ihn erst recht in Not und Verderben stürzt. Das schneller werdende Finale ist eine Anhäufung von geisterhaften Erscheinungen, denn der Hauptmann ist ein Teufelsbündner wie auch dessen Vater, der auch auftritt. Das Blut von Kindern in einem bestimmten Alter gibt diesen Jugendkraft. Der Jäger bleibt tugendhaft, entgeht aber nur knapp der Hinrichtung. Sehr gespentisch.
Georgos - 20. Mär, 16:51
Der Olympiaakt von Hoffmanns Erzählungen. Statt Hoffmann und Muse hier Nathanael und Clara. Und die Erzählung holt weiter aus. Der Vater stirbt beim Experimentieren mit dem Sandmann (Coppelius), der Student Nathanael kämpft mit Hilfe seiner Braut Clara gegen die finsteren Mächte und erliegt, stürzt sich am Ende von einem Turm. Sorgfältig gestalteter Kampf der Einflüsse.
Georgos - 19. Mär, 15:18
Endlich wieder eine packende Erzählung der Romantik. Die Schwierigkeiten mit dem verlorenen bzw. verkauften Schatten sind überaus vielfältig und unterhalten köstlich. Nur die Mutation zum Naturforscher mit Siebenmeilenstiefeln am Schluß entspricht nicht meiner Interessenslage.
Georgos - 8. Mär, 22:37
Das bürgerliche Mädchen lehnttrotz Liebe den Heiratsnadrang eines Grafen ab. Dieser kränkelt allerding und begeht schließlich Selbstmord mittels Schlaftabletten. Abgewandeltes typisches Fontanemotiv. Im Grunde ganz flott geschrieben und mit Charakterstudien nicht uninteressant versehen.
Georgos - 23. Feb, 21:49
Der Autor versteht es meisterhaft, seine Geschichten im Renaissanceflair vorzutragen. Der italienische, spanischstämmige Heerführer des Kaisers in Italien, verheiratet mit der schönen Römerin Viktoria, bleibt dem Kaiser treu, obwohl die Italiener, besonders der Kanzler von Mailand ihn abwerben wollen. Freilich können sie nicht wissen, daß er in der letzten Schlacht tödlich verwundet wurde und schon deshalb an einen Wechsel nicht denken kann. Fein sind die Personen gezeichnet, klar wird das italienische Intrigenspiel, aber auch die spanischen Machtgelüste freigelegt. Eine große Erzählung!
Georgos - 21. Feb, 21:46
Diesmal steht das Ständebewusstsein des Bürgertums im Mittelpunkt und dessen Vermögen, das Ehen stiftet. Jenny Treibel, durch Heirat mit einem Fabrikanten, aus dem biederen Gemüsehändlerdasein aufgestiegen, verhindert die Heirat der überaus gebildeten und Klugen Nichte ihres Jugendfreundes, einem Professor, mit ihrem Sohn. Flott erzählt und vor allem durch das Professorenmilieu und die Beredsamkeit der klugen Corinna gut zu lesen.
Georgos - 20. Feb, 21:44