Der Maler Konrad Lenz aus dem 16. Jh. ist genial, aber unzuverlässig. Ritter Hans von Haltenberg engagiert ihn wegen eines Gelübdes nach der Erretung aus den Händen tunesischer Seeräuber, die vierzehn Nothelder auf Tafeln zu malen. Nach zügigem Anfang gerät er ins Stocken. Da will ihn der Ritter zur rechtzeitigen Fertigstellung zwingen und sperrt ihn in seiner Burg ein. Nach anfänglichem Trotz, einer Liebesbegegnung am Fenster und einem Bildertausch wird doch noch alles fertig. Recht launisch erzählt.
Georgos - 6. Apr, 11:07
Eine Viertelstunde von der Schnellbahnstation Enzberg wurden Teile eines römischen Gutshofes restauriert. Die Anlage stammt aus dem 2. Jh. und liegt jetzt im Zwickel zweier Straßen. Zu sehen sind die Grundmauern des Hauptvilla mit seitlichen Risaliten und ein Nebengebäude sowie ein 4m tiefer Brunnen. Geborgen wurden auch Reste einer Juppitergigantensäule.
Georgos - 5. Apr, 11:06
Ein sehr schönes modernes Theater, ohne Logen, ohne Seitenpläzte, steigt schon im Parterre stark an, man sieht und hört von allen Plätzen gut. Ein geschniegelter, etwas eitler Dirigent Anthony Bramall leitet exakt ein gut spielendes Orchester. Die Sänger erreichen leicht das Niveau der Wiener Staatsoper. Herausragend besonders die Sieglinde von Edith Haller, deren Timbre auch in der Höhe dunkel strahlend bleibt, durchdacht agierend und gut artikuliert singend die Fricka von Silvia Hablowetz, strahlend der Siegmund von Lance Ryan, jugendlich kräftig Hunding Mika Kares, akzentuiert der Wotan des Thomas Johannes Mayer, etwas schrill, aber kräftig die Brünnhilde cer Caroline Whisnant mit deutlich slawischem Akzent. Etwas hausbacken die Regie von Denis Krief mit vordergründigen Bewegungen und schlecht nachzuvollziehenden Arrangements der Personen, vor allem der Walküren. Sehr eindrucksvoll der Disput Wotans mit Fricka und Brünnhildes Todesankündigung für Siegmund. Der Regisseur ist auch für das sparsame, eher konservative Bühnenbild verantwortlich. Ein Abend, der erhebt und genießen lässt.
Georgos - 5. Apr, 11:04
Das Badische Landesmuseum in Karlsruhe ist für mich schon lange ein Anziehungspunkt. Eine prächtige ständige Antikensammlung, wunderbare Kunstwerke des Mittelalters werden bei den zahlreichen Sonderausstellungen immer aktiv. Ich erinnere mich an das Nibelungenlied und die Römer in Baden-Württemberg. Die gegenwärtige Ausstellung, somit also das Neolithikum in Anatolien ist für mich Neuland. Aber auch einen Laien faszinieren die Berichte von Ausgrabungen in Çayönu, Göbekli Tepe, Nevalι Çori usw. Jedenfalls war es eine Anregung, die Orte im Oktober vor Ort in Augenschein zu nehmen. Eine Ausstellung in der Ferne kann ja nicht viel mehr als Information sein, es fahlt die Landschaft, es fehlt das Umfeld, es fehlen Originale. Trotzdem ist etwas ungemein Sehenswertes gelungen, das Umfeld der Sesshaftwerdung wird vor Augen geführt.
Georgos - 5. Apr, 11:03
Graf Gerbot aus dem Oberelsaß ist ungewöhnlich milde zu seinen Untertanen. Nach dem Tode seiner Frau schickt er seinen vierjährigen Sohn zur einfachen Erziehung bei einem Handschuhmacher in Straßburg. Da rettet ihn eine fahrende Sängerin vor seinen neidischen Nachbarn. Der Graf erfüllt ihr auch ihren unverschämten Wunsch, sie reich zu machen. Sie geht damit sehr sorgsam um, und gibt sich als die Tochter eines vom Volk ermordeten schwäbischen Ritters aus. So findet sie bei der verwitweten Herzogin von Lothringen in Straßburg Aufnahme. Aber auch da gibt sie sich totz ihres Reichtums sehr bescheiden und zurückhaltend. Sie lernt den bürgerlichen Hugo, in Wirklichkeit der Sohn des Grafen Gerbot kennen und lieben. Da wird Hugo an das Sterbebett seines Vaters gerufen, Beatrice aber, die reich gewordene fahrende Sängerin verschwindet.
Georgos - 4. Apr, 11:01
Die Grundmauern von Wohnhaus, Tempel und Bad sowie von fünf Wirtschaftsgebäuden sind restauriert auf einem kleinen Plateau des Hegau. Das Wohnhaus besteht aus einem großen Hof undmehreren Räumen, nur zwei davon mit Hypokausten. Der gegenüberliegende Tempel mit Cella ist relativ groß. Gut sind die Räume des Bades zu unterscheiden. Funde von Eisenschlacke lassen ein Gebäude als Schmiede identifizieren. Ein Münzschatz von 100 Silbermünzen deutet auf ein gewaltsames Ende Mitte des 3. Jh.
Georgos - 4. Apr, 11:00
Der Wetzlarer Wollenweber Gerhard Richwin, der dabei ist, sein reiches Erbe abzuwirtschaften, erzieht mit der Dressur eines Hundes sich selbst Dann meistert er sein Leben. Der Titel kommt daher, dass der Hund an den Ratssitzungen teilnehmen darf, solange er ruhig bleibt. Trockener, aber ganz anschaulicher Humor.
Georgos - 3. Apr, 10:59
Die Bürger einer schwäbischen Reichstadt werden vom Ritter von Dachsburg gequält. Der Schmied Michael, der eine unfreie Bauerstochter vor der Stadt zur Geliebten hat, erkundet die Angriffszeit des Ritters mit Freunden auf die Stadt. Michael lauert ihm auf, bevor er seine Freunde trifft, und tötet ihn. Nun konnte Michael seine Bauerstochter heiraten.
Georgos - 2. Apr, 10:57
Irmgart, eine Ritterstochter vom Bodensee, möchte wissen, ob Frauen Dichterinnen sein können. Ihr Vater, der alte Abo Ruggburger, hängt sehr an den alten Sitten. Drei Brüder aus Summerau besuchen den Burgherren nach gefahrvollem Aufstieg, eigentlich um sich lustig zu machen. Die Atmosphäre und die Schönheit der Tochter bewirken jedoch, dass zwei von ihnen sich einer Minneprobe unterziehen. Irmgart stellt ihnen die Aufgabe, eine Dichterin zu suchen. Nach Jahresfrist kehren sie zurück. Sie wären zwar nicht persönlich einer Dichterin begegnet, hätten aber Lieder von Frauen gehört, die allerdings beide aus enttäuschter Liebe ins Kloster gegangen seien. Da kam Lutz, der dritte der Brüder, und brachte Werner von Winstein mit, der von Dante und seiner Beatrice berichtet, der Muse Dantes. Irmgart wählr Werner von Winstein, der die Aufgabe zwar auch nicht gelöst, sie aber von der Suche befreit habe. Die drei Summerauer ziehen rachedurstig ab und lauern Werner auf. Es kommt zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die einen guten Ausgang finden.
Georgos - 1. Apr, 10:55
Eine recht billige Erzählung um den Streit über zwei Eselsohren im Wappen benachbarter verwandter Ritter. Die Erzählung fließt träg dahin bis zum Kampf uns zur Zerstörung. Dazu kommen noch aufdringliche Moralgedanken vor allem Riza von Katzenelnbogen.
Georgos - 31. Mär, 17:22
Im Rahmen des Themas Lebensentwürfe stelle die Leselampe die Erstlinge zwier junger Damen vor. Angelika Reitzer und Andrea Winkler lasen aus ‚Taghelle Gegend’ und ‚Arme Närrchen’. Es sind wohlklingende Taxte in gewählter Sprache, weniger greifbar sind Aussage und Problematik. Es sei denn, man gibt sich damit zufrieden, dass alles ungewiß ist.
Georgos - 29. Mär, 17:21