Montag, 26. März 2007

Hebbel: Gyges und sein Ring gelesen

Warum wird das Stück nicht mehr gespielt? Ist der Schleier nicht aktuell? Ist die Sprache nicht schön? Will unsre Zeit Aktion und nicht Gedanken? Sind ihr die edlen Menschen, die schon ein kleiner Fehl stolpern lässt, nicht gemäß? Mit geht das Stück nahe, ähnlich wie Herodes und Mariamne. Mich bezaubert die Sprache. Wer ist edler, Kandaules oder Gyges? Wie kann man Rhodope verstehen?

Samstag, 24. März 2007

Riehl: Die Gerechtigkeit Gottes gelesen

Von einem gräflichen Zwillingspaar fällt der Husbeckin der ältere vom Tisch, diese vertauscht die Erkennungsbänder und so ihre Identität. Der Ältere bleibt verkrüppelt, findet aber trotzdem eine Liebe. Diese will ihm der Jüngere als Erbgraf streitig machen. Erst Kaiser Rudolf von Habsburg kann Frieden stiften. Etwas langatmig und unwahrscheinlich.

Freitag, 23. März 2007

Riehl: Der alte Hund gelesen

Giso, ein armer Leinenweber, lebt einsam mit seinem alten Hund. Irgendwie gerät er in die Fänge der Inquisition, entkommt aber zweimal der Verfolgung. Zur Sicherheit muß er den als Teufel verdächtigten Hund bei Jutta lassen, besucht ihn aber regelmäßig. Schließlich findet sich das Paar am Grab des Hundes.

Donnerstag, 22. März 2007

Riehl: Das Buch des Todes gelesen

Gunild verweigert ihre Hand Olaf, der allzu ungestüm ist. Im Grimm macht er bei der Vertreibung der Mönche mit. Dabei fällt ein Buch in seine Hände, das vermeintlich schuld am Tod treuer Angehöriger ist. Darauf nagelt er es an einen Baum, von dem es Gunild holt. Ein Mönch erklärt ihr den Inhalt dieser Bibel. Das Buch aber wird zum Segen und vereint auch Olaf und Gunild wieder. Viel chrictliche Bekehrung in allen Erzählungen.

Mittwoch, 21. März 2007

LT Linz Nestroy: Der Zerrissene

Ein halber Nestroy wie anderswo ein halber Shakespeare oder Horvath. Si gibt Herr von Lips (Guido Wachter) zwei Couplets, das erste Beat, das zweite ohne Musikbegleitung. So verhallen beide recht unwirksam. Vieles passt nicht in unsere Zeit, vieles nicht ins Biedermeier. Die Auswahl bleibt willkürlich, die Wirkung wird eher mit Slapsticks erzielt. Ein schaler Abend, Frau Regisseur (Sabine Mitterecker).

Dienstag, 20. März 2007

Riehl: Im Jahr des Herrn gelesen

Ein freier Bauer, der in Notzeiten im Winter sozusagen auf der Flucht in Not gerät, will sein Kind den heidnischen Göttern opfern. Er wird aber abgehalten, da er einen Wolf erlegt, der ein Reh gerissen hat. So findet er mit Frau und Kind eine neue Heimat im christlichen Sinn.

Riehl: König Karl und Morolf gelesen

Karl entdeckt den Angelsachsen Edmund, der den Alkohol als Teufelswerk verhetzt, als trinkfreudigen Zecher. Nach dessen Ausrede, man müsse kennen, was man verflucht, beruft er ihn als Hofnarr Morolf in seine Runde, wo er sehr offen sprechen darf. Er hat aber den Goldring der Königin Fastrada, der ihr Karls Liebe sichert. Mit diesem lässt nun Morolf den König in eine unwürdige Liebe verfallen. Als der König Edmund zwingen will, seinen Charakter ganz zu offenbaren, verschwindet dieser. Recht konstruierter Handlungsverlauf.

Montag, 19. März 2007

Burgtheater Shakespeare: Julius Caesar

Zu Beginn tritt einer der Verschworenen vor den Vorhang und will das Publikum nach Hause schicken, da man sich für den Tyrannen Caesar nicht interessieren sollte. Der Tenor gegen Caesar wird beibehalten, obwohl sich die republikanischen Verschwörer außer Brutus als korrupt erweisen. Völlig verzichtet der Regisseur Falk Richter auf das Volk. Weil das Tyrannen groß macht??? So geht Mark Antons Rede ins Leere, die Michael Maetens wohl gut betont, aber stimmlich überfordert. Im zweiten Teil zerfällt das Geschehen immer mehr, was wohl auch durch das Bühnen bild von Katrin Hoffmann begründet ist. Im ersten Teil besteht die Bühne aus einer Art Brückentreppe und Zwei Siegenabgängen in die Unterwelt. Auch Caesars (Peter Simonischek) Ermordung findet ohne weitere Senatoren statt. Im zweiten Teil wird die Brückentreppe gehoben, so daß ihr Gestänge sichtbar wird, außerdem gibt es eine Versenkung mit Polstermöbeln. Ein blasser Shakespeare.

Sonntag, 18. März 2007

Volkstheater Horvath: Glaube Liebe Hoffnung

Der Regisseur Antoine Uitdehaag baut auf die große Bühne einen kleinen Guckkasten um, in und auf dem alles spielt. Für diese Spielweise schiene mir ein Kellertheater geeigneter und ausreichend. Der Guckkasten ist Prosektur, Miederwarenhandlung, Schlafzimmer, birgt mehrere Sozialämter. Patrycia Ziolkowska als Elisabeth ist eine begabte und engagierte Schauspielerin. Ihr soziale Not wird auch sehr deutlich. Aber sie steht zu sehr im Rampenlicht, sogar in den Pausen muß sie irgendeine Pose einnehmen. Das steigert die Eindringlichkeit eher nicht. Die Einheitlichkeit leidet auch durch die weit gestreute Varietät der übrigen Schauspieler, die von sehr unterschiedlicher Qualität sind. Im großen wirkte die Burgtheateraufführung vor zwei Jahren trotz ihrer Wasserintensität stärker auf mich. Auch in dieser Inszenierung gibt es einen Wasservorhang. Schafe um das dichte Stück.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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