Freitag, 3. Dezember 2010

U Giordano: Andrea Chénier Innsbrukc

Eine schöne Oper, auch in Innsbruck, aber Wien mit Bastianini kann die Aufführung nicht vergessen machen. Die Regie (Gregor Horres) agiert Gott sei Dank eher zurückhaltend, was allerding die Revolutionsszenen nicht überzeugend macht. Der Tenor hat eine eindrucksvolle Stimme, aber wenig Ausstrahlung von der Rampe her. Ausdrucksvoller aber weniger stimmschön Jennifer Chamandy als Maddalena, fast überzeugend Gérard Kim als Gérard, hätte ich nicht Batsianini im Ohr. Trotz Zugverspätung ein angenehmer Abend.

Samstag, 27. November 2010

Peter Turrini: Endlich Schluß (Vestibül BT)

Einpersonenstück im Vestibül des Burgtheaters. Ein Mann zählt unregelmäßig bis 1000, um sich umzubringen. Dazwischen erzählt er aus seinem Leben, anfangs vom Erfolg, dann immer mehr vom Mißerfolg. Der Schauspieler Hans Dieter Knebel bemüht sich redlich, die wenige Handlung aufzulockern, bzw. Dramatisch zu präsentieren. Viel mehr wäre aus dem recht alltäglichen Text auch nicht herazszuholen. (mit Antonia, Nina u Co).

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Conrad Michael Georg: Was die Isar rauscht

Durchzug durch das Schwabinger Milieu in Skizzen und Szenen: Liebesgeschichten des Baron Dillinger, junger Dichter mit naturalistischen Schreibversuchen, Gesellschaft beim “Grünen Baum” in Lehel, die um Alt-München bangt, der Preß-Bandit, der mit Skandalartikeln Geld macht, junge Schneiderinnen usw. Hat Zolas Rougon-Macquart zum Vorbild.

Dienstag, 30. November 2010

Brentano: Die Chronika des fahrenden Schülers

Ein Musterbeispiel der Änderung meines Geschmacks. Ich erinnere mich an meine Begeisterung als Schüler und Student, jetzt habe ich keinen Zugang mehr. Der Inhalt ist wie wahllos zusammengeschmiert in einem Stil, der sicherlich nicht mittelalterlich zu preisen ist. Die Geschichten heben an, wechseln zu einer anderen, kehren nicht zurück. Das soll Ewigkeit symbolisieren? Noch ärger ist das Heiligmäßig-Moralische, ebenfalls aufgesetzt und nicht begründet.

Freitag, 26. November 2010

Kleist: Hermannsschlacht

Gelesen ist das Stück um Häuser besser, vielleicht nicht so dicht wie andere Dramen, aber doch eindrucksvoll. Störend ist die Anrede “Thuschen”, gelungen die Anspielungen auf Frankreich, Preußen, Österreich und den Rheinbund.

Samstag, 20. November 2010

Kleist: Hermannsschlacht München Ksp

Eine schreckliche Inszenierung von Armin Petras. Zwar gab es noch einiges vom Text Kleists, aber der 2. und 3. Akt fehlten fast ganz, Marbod fehlte, Varus durfte erst am Schluß auftreten. Dann spielten die Schauspieler mehrere Rollen (etwa Eginhardt, den Rat des Hermann und Varus oder den Bruktererfürst Thuiskomar und den Waffenschnmied Tuethold), zumeist waren ohnehin alle auf der Bühne. Der einzige der gut erkannbar war, war der Lagat Ventidius im Smoking, die Germanen barfuß und abgerissen. Und das 2 Stunden ohne Pause. Kein soch so unpassender und zotiger Einfall wurde übergangen (aus Thuschen wurde Thussi, Auftritte in Unterhosen, wie gebraucht man einen Schuhlössel, wenn die Römer Schuhe schenken, allenfalls wurde die Bühne vernebelt ...). Mitten drunter noch 4 Musiker, eine eher klassisches Streicherquartett, die kaum eine Funktion hatten u.s.w. Scheußlicher kann Regietheater kaum sein. Von Kleist blieben Textfetzen. Eine Deutung scheint ohnehin überflüssig, vielleicht hätte man sonst die Franzosen beleidigt.

F Molnár: Liliom Graz

Überzeugendste meines kleinen Triptychons in Graz, engagiert gespielt, wenig Regietheater. Die Regie von Viktor Bodó war über weite Strecken überzeugend, vielleicht mit Ausnahme der unnötigen Badeszene der Julia während des versuchten Überfall von Lilion. Auch daß Julie (Kata Petö) zuweilen Ungerisch sprach war nicht nötig. Die Bühnenregie (Pascal Raich) leistete sich nur im Himmel einige Albernheiten. Ein schöner Abend.

Mittwoch, 3. November 2010

Shakespeare: Hamlet, Graz Schausph.

Eine deutliche Steigerung, aber ncoh keine Offenbarung. Die Übersetzung von Mayenburg ist recht realistisch, aber relativ texttreu. Die Regie T Boermans kann natürlich nicht auf den Pistolenanachronismus verzichten, muß aber im letzten Bild doch mit vergifteten Rapieren fechten lassen. B Hammer läßt bei Gelegenheit Unmengen von Kleidungsstücken auf die sonst leere Bühne regnen, deren Farbe, Menge und Heftigkeit auf die Emphasen Bezug nehmen. Die stark modernisierten Schausprecher entsprechen ihren Charakteren, vor allem Stefan Suske als Claudius und Birgit Stöger als Gertrud, Hamlet und Ophelia mit Abstrichen. Leider ließ man die Totengräberszene aus.

Freitag, 5. November 2010

H Conradi: Adam Mensch

Ein in relativ bescheidenen Verhältnissen lebender ‘angehender’ Privatdozent hat Beziehungen zu drei Frauen: der Prostituierten Emmy, der ihren Vater pflegenden Hedwig und der reichen Witwe Lydia. Die Erzählung lebt von vielen inneren Dialogen des Dr. Adam, der mit Emmy viel Spaß hat, Hedwig verführt und im Stich läßt und sich für die reiche Witwe entscheidet. Er durchlebt aber auch viele Krisen (Selbstmordgedanken), läßt aber schlechtes Gewissen doch nicht an sich herankommen. Erstaunlich, daß es um den Roman zu einem Prozeß kam, der das Buch verbot.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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