Die Landesausstellung von Baden-Baden gilt Mathias Grünewald und ist mit Colmar koordiniert. Es sind etwa ein Dutzend Gemälde und Graphiken zu sehen, zumeist mit der üblichen Ausdruckskraft. Weit größer ist allerdings die Zahl von Zeitgenossen: Dürer, Cranach, Baldung-Grien, Altdorfer usw. Das mag verdienstvoll sein, verstellt aber den Blick auf Grünewald, weil es einfach zu viele sind. Auch hat die Organisation der Ausstellung einige Mängel. Die Ausdruckskraft Grünewalds nimmt, wenn man sich konzentriert, trotzdem gefangen.
Georgos - 8. Feb, 17:57
Ein Ohrwurmabend nach dem enttäuschenden Cid. Chiara Taigi war eine recht gute Tosca, Keith Ikaia-Purdy ein glänzender Cavaradossi, der mich an Zampieri und große Tenöre früherer Zeit erinnerte, Walter Donati ein guter Scarpia, der freilich Tito Gobbi oder Paul Schöffler nicht vergessen lassen kann. Die Inszenierung von John Dew war schön antiklerikal, vielleicht durchaus im Sinne Puccinis, doch ist es eher überzogen, Scarpia als Kardinal auftreten zu lassen und Cavaradosi und Tosca aus Salven von der Peterkuppel erschießen zu lassen. Daniel Carlberg unterstrich Süße und Dramatik der Musik. Musik und Sänger sind in mir noch lange nachgeklungen.
Georgos - 8. Feb, 17:41