Oper

Samstag, 13. Januar 2007

Oper Brünn: Verdis Rigoletto

Der Rigoletto gehörte in früheren Jahren zu meinen Lieblingsopern, wegen des Melodienreichtums und seiner Handlung. Leider kann die Brünner Aufführung nicht an die in der Staatsoper, auch nicht an die in der Volksoper (etwa mit dem schon bejahrten Rosvaenge, Agnes Sorell und Bayle) anschließen, schon eher an die vor zwei Jahren in Nürnberg. Die Regie nimmt wenig Rücksicht auf den Ablauf der Handlung etwa beim Raub der Gilda oder beim Erscheinen des Herzog in Gildas Zimmer oder beim Quartett im 3. Akt, das Bühnenbild arbeitet mit einem Zimmerchen in Rigolettos Häuslein, das vielleicht für die Margarethe passend wäre, die Renaissancekostüme sind schon etwas zerschlissen. Der Herzog, ein Koreaner, singt passabel, spielt aber gar nicht, Rigoletto hingegen spielt zu viel und singt weniger, bleiben als Trost Gilda und Maddalena. Trotz musikalischen Bemühen für mich ein Fehlschlag.

Freitag, 5. Januar 2007

Oper Budapest: Richard Wagner Rheingold

Im Osten wird bekanntlich noch alles herkömmlich inszeniert. Trotzdem: Die Rheintöchter schwimmen nicht. Sie bewegen sich auf und über eine Brücke. Warum Alberich diese nicht erklimmen kann, bleibt eher unverständlich. Die Rheintöchter (Gonzalez Monika, Gemes Katalin und Gal Erika) sind gut anzusehen und noch besser anzuhören. Toth Janos als Alberich ist seiner schweren Rolle nicht ganz gewachsen, er singt zu abgehackt, auch sein Fluch ist letzlich nicht bedrohlich. Die Götter, allenfalls mit Ausnahme Berczelly Istvan als Wotan, streifen an die Lächerlichkeit: Fricka mit einem unmöglichen Kostüm, ebenso Donner, dessen Hammer ein Spielzeug, Froh mit Krone, Loge mit Haarmähne und Freia als kreischende Blondine. Da ist man schon eher geneigt, die Riesen (Jekl Laszlo und Szüle Tamas) Ernst zu nehmen. Nicht zu vergessen die schöne Stimme Erdas von Kovacs Annamaria. Der Dirigent Janos Kovacs hat sein Orchester so weit als möglich im Griff und nimmt sehr auf die Sänger Rücksicht. Sprachlich ist z.T. mehr zu verstehen als bei deutschen Aufführungen. Die Verwandlungen sind eher phantasielos inszeniert. Rhein und Walhalla leben von Laserstrahlen.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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