Dienstag, 30. März 2010

Goethe: Faust I im Burgtheater

7 Monate Wartezeit auf Karten, dann diese Enttäuschung. Goethe nennt das Stück eine Tragödie, für Hartmann ist es wohl Kabarett. Das beginnt beim Prolog im Himmel mit beleuchteten Heiligenscheinen, endet mit der Kerkerszene, wo Mephisto Gretchen mit einem Quader zerschmettert, indem er die Halterung anbrennt. Genauso enttäuschend ist das Bühnenbild von V Hintermeier. Handlungsort ist entweder die offene, freie Bühne oder ein zu öffnender Würfel mit der Hexenküche, Auerbachs Keller, Gretechens Zimmmer usw. Tobias Moretti als Faust bemüht sich, ist aber sowohl Mephisto als auch Gretchen schon rein verbal unterlegen. Da fehlt noch einiges. Joachim Meyerhoff bringt einen zum Staunen mit seinen halsbrecherischen Ballettfiguren, seiner drastischen Gestik und Mimik, die Feinheiten eines schalkhaften Mephisto fehlen ihm aber ganz. Katharine Lorenz ist ein etwas dreistes Gretchen, so richtig verzweifelt ist sie nicht einmal im Kerker. Über die meisten anderen Figuren breitet man besser den Mantel des Schweigens. Das Warten hat sich nicht gelohnt.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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