Eine Aufführung im Hof der Glyptothek lebt allein schon von der Stimmung, ringsum in erhellten Räumen die antiken Statuen, im Hof Tische mit Wein, Wasser und Brot, dazu Sitzpolster und Decken, sogar rauchen kann man. Die Aufführung, inszeniert von Gunnar Petersen, der auch den Chor sprach, mit wenig Requisiten, aber deutlich sprechenden Schauspielern, mit manchmal etwas zu üppigen Gesten. Nur Klyteimnestra kam nicht zu ihrem Auftritt, da es zu schütten anfing. Es war zwar schade um die letzte halbe Stunde, trotzdem schien der Eindruck auch ohne Muttermord groß genug. Die Übersetzung Hellmut Flashars ist teilweise gelungen, wenig Modernismen, manchmal ungewöhnliche Interpretation.
Georgos - 14. Aug, 13:08
Fontanes erster Roman ist ein Verwirrspiel an ungezählten Personen aus dem märkischen Adel und dem Volk. Der Faden ist nicht immer leicht zu finden, da sehr viele Personen detailliert beschrieben werden, die nur selten vorkommen. Auch die Gründe für die Befreiung von den Franzosen ist nicht einheitlich motiviert. Hauptgerüst ist um die Person Lewins von Vitzewitz, dessen unglücklicher Liebe zu Kathinka, bevor er in der Liebe zu Marie aufgeht. Unglücklich auch die Liebe seiner Schwester Renate, deren Verlobter Tubal von den Franzosen bei der Befreiung Lewins erschossen wird, als er den Hund der Vitzewitz retten will. Die Motivation liegt aber eher in seinen Verfehlungen bei einer Annäherung an Marie. Der Vater Lewins arbeitet für den Volksaufstand. Die 747 Seiten sind nur bedingt lesenswert.
Georgos - 14. Aug, 11:20