Goethe: Faust I im Burgtheater

Gastspiel aus Hamburg, das ich vor ca. 6 Jahren dort gesehen habe. Die Inszenierung passt auch besser ins Schauspielhaus, das nicht so sehr auf die Bühne ausgerichtet ist, besonders Balkon und Galerie. Die um Publikumskontakt bemühte Regie hat durchaus ihre Meriten, wenn Mephisto den Prolog im Himmel in sich selbst stammelt, bzw. mit sich selbst spricht, wenn Faust seinen Monolog im Publikum sitzend beginnt, wenn es Mephisto mit Marthe in einer Loge treibt, wenn sich Gretchen aus dem Kerker ins Publikum küsst. Vieles gelingt infolge eines sehr wandlungsfähigen Mephisto von Joachim Meyerhoff oder einem guten Faust von Edgar Selge, die oft köstlich den Ton wechseln, wenn sie sich aufs Publikum beziehen, dann aber wieder „klassisch“ werden. Leider fällt Gretchen stark ab, sie ist allzu willig, kann auch die Wahnsinnsszene im Kerker nicht spielen. Letztlich ist aber doch die Bühne, beschränkt auf eine Drehscheibe in der Mitte des Parketts, die auch höher fahren kann, nicht zureichend, um Spannung und Duktus aufrecht zu halten.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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