Schiller: Die Räuber

Wer einen verhundsten Klassiker sehen will, eile zur Festspielzeit nach Hallein auf die Pernerinsel nach Hallein. Diesmal war Nicolas Stemann aus Hamburg der Täter. Es wäre besser Musiker geblieben oder inszenierte Stücke mit Chor, da ihm nicht an der Führung einzelner Persönlichkeiten gelegen scheint, vielleicht den Fiesco oder eine griechische Tragödie. Er läßt hauptsächlich 4 männliche Schauspieler alles darstellen, sie sind Franz und Karl Moor, aber auch die Räuber. Das wirkt im Prolog ganz interessant, zumal die Vier gut agieren und gut geführt sind, wird mit der Zeit aber bloß verwirrend. Oft müssen sie sagen, wer und wo sie sind. Mit Musik und Thythmus will Stemann Langeweile überwinden. Aber mit seinem Verwirrspiel erzeugt er erst recht Langeweile, und das kulminiert im 2. Teil. Es ist auch kein Baader-Meinhoff-Stück geworden, denn die Räuber sind völlig gekürzt. Was bleibt ist sinnloser Aktionismus, besonders wenn unverständlich durcheinander geschrieen wird, die Schauspieler sich als Beatmusiker darstellen oder das Moorsche Spielzeugdorf anzünden. Schade um den Abend!

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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