Sonntag, 10. Januar 2010

Georg Kaiser: Von morgens bis mitternachts im Residenztheater München

Literaturgeschichte, aktualisiert durch die Bankenkrise. Wenigstens bekommt man das interessante Stück ohne musealen Touch zu sehen. Ein Kassierer (Lambert Hamel) kommt durch die attraktive Kundin (Juliane Köhler) auf die Idee, sein Leben erfüllter weiterzuführen. Auf dem Weg passiert er einige Stationen: Er greift in die Kassa, wird von der Dame enttäuscht, die sein Geld nicht braucht. Sie bekommt es letztlich rechtens, um ihrem Sohn ein altes Bild zu kaufen. Er durchlebt noch einmal die Hölle seiner Familie. Er bewegt bei einem Sechstagerennen die Massen mit Prämien, aber dad Erscheinen des Kaisers verdirbt ihm das Experiment. Er diniert fein, wird aber von den Damen des Etablissements enttäuscht. Schließlich ist auch die Heilsarmee nur auf sein Geld aus, verrät ihn sogar, was mit einem Selbstmord sein Eintagesleben beendet. Die expressive Sprache wird dem Thema durchaus gerecht. Nur das Bühnenbild (Stefan Hageneier) fügt sich dem Expressionismus kaum, ist allenfalls phantasievoll und absurd, aber doch nicht passend. Die Regisseurin Tina Lanik aktualisiert aus dem Anlaß heraus, hält aber doch am Expressionismus der Ausdrucksweise fest. Mäßiger Applaus für die Nachmittagsvorstellung.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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Zuletzt aktualisiert: 8. Feb, 13:40

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