Sonntag, 24. Juni 2007

Halle, Moritzburg: Ma. Skulpturen

Kleine Sammlung im Keller der idyllischen Moritzburg von mit Holfe von Sponsoren restaurierten gotischen Skulpturen unterschiedlicher Qualität. Zweiter Kellerraum mit Zeugnissen aus Ägypten (wenig eindrucksvoll).

Berlin: Kindlbrauerei: Schiller: Wallenstein

Ungekürzte Aufführung in der alten Kindlbrauerei mit riesiger Bühne ohne Maschinerie. In Wallensteins Lager ist die Bühne eindrucksvoll gestaltet (Ferdinand Wögerbauer) mit intensiven Aktionen. Allerdings geht die Kapuzinerpredigt (Axel Werner) etwas unter. In der Piccolimini und Wallensteins Tod wird das Bühnenbild kärglicher und in den 20’ Pausen händisch umgestaltet. Die einstündige Pause war durchaus notwendig bei der fast zehnstündigen Aufführungsdauer, allerdings staute es sich gewaltig bei den wenigen Ausgängen und den Versorgungsstationen. In der Nähe sind aber kaum Alternativen zum Essen. Peter Steins Regie war nicht ganz so überzeugend wie im Faust oder sonst. Das liegt vielleicht auch an der unterschiedlichen Qualität der vielen Schauspieler. Klaus Maria Brandauer war ein zögerlicher und bedenklicher Feldherr, dem irgendwie die militärische Überzeugungskraft und Autorität mangelte. Seine Ehrgeiz spiegelt sich eher in den Damen, die ihn umgaben: Seine Gemahlin (Elke Petri) bleibt wohl schon von Schiller her blaß, die Tochter Thekla (Friederike Becht) leistet, verliebt in Octavio unterschiedlichen Widerstand, die Gräfin Terzky (Elisabeth Rat) scheint viele Intrigenfäden energisch in Häden zu halten. Octavio Piccolomini (Peter Fitz) spielte mit Gipsbein, trotzdem sehr engagiert. Sein Vater Max (Alexander Fehling) vertrat glaublich unterschwelig die Habsburgpartei, während der Kriegsrat von Questenberg (Michel Rotschopf) einen unsympathischen Vertreter der Habsburger gibt. Gut besetzt auch Buttler (Jürgen Holtz), der den soldatischen, nichtadeligen Aufsteiger glaubhaft mimt, dessen Treue sich nach der Aufdeckung der Zurücksetzung durch Wallenstein in vernichtenden Haß umschlägt. Die übrigen Generalität war unterschiedlich adäquat. Ein schöner Nachmittag, an dem die Begeisterung aber nicht ganz aufkommen wollte.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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