E W Korngold: Die tote Stadt in Landshut
Auf einem sehr schönen Platz in der Mitte der 2. Reihe versuche ich die Premiere der toten Stadt in Landshut zu genießen. Inszenierung und Aufführung sind bestimmt recht bemüht, doch das reicht nicht immer. Der Dirigent Basil Coleman leitet das Orchester exakt, zu den Sängern findet er weniger Beziehung. Der Tenor Paul Chamandy als Paul übertreibt in Gestik und Mimik, spielt allzu sehr einen psychisch Kranken, als daß seine Beziehung zu Marietta glaubhaft werden könnte. Sein Tenor erreicht zwar Laustärke und Tonhöhe, aber da ist kein Bogen, nur selten eine passende Phrasierung. Sally du Randt als Marietta hat stimmlich mehr zu bieten. Nur ihre ausgelassenen Momente wirken nicht überzeugend. Der koreanische Freund Frank überzeugt stimmlich, sonst wirkt er hölzern. Die Regie kommt mit einer „Hausmeisterküche“ aus, die man sich schwer in Brügge vorstellen kann. In diese Küche dringen dann auch die Bürger Brügges mit ihren Masken sowie die Artisten ein. Der Regisseur Stefan Tilch arbeitet mit schnellen Aus- und Umblendungen, die gut einsetzbar sind. Vordergründiges und Treffendes wechseln.
Georgos - 17. Apr, 09:24
E W Korngold DIE TOTE STADT