E W Korngold: Die tote Stadt in Landshut

Auf einem sehr schönen Platz in der Mitte der 2. Reihe versuche ich die Premiere der toten Stadt in Landshut zu genießen. Inszenierung und Aufführung sind bestimmt recht bemüht, doch das reicht nicht immer. Der Dirigent Basil Coleman leitet das Orchester exakt, zu den Sängern findet er weniger Beziehung. Der Tenor Paul Chamandy als Paul übertreibt in Gestik und Mimik, spielt allzu sehr einen psychisch Kranken, als daß seine Beziehung zu Marietta glaubhaft werden könnte. Sein Tenor erreicht zwar Laustärke und Tonhöhe, aber da ist kein Bogen, nur selten eine passende Phrasierung. Sally du Randt als Marietta hat stimmlich mehr zu bieten. Nur ihre ausgelassenen Momente wirken nicht überzeugend. Der koreanische Freund Frank überzeugt stimmlich, sonst wirkt er hölzern. Die Regie kommt mit einer „Hausmeisterküche“ aus, die man sich schwer in Brügge vorstellen kann. In diese Küche dringen dann auch die Bürger Brügges mit ihren Masken sowie die Artisten ein. Der Regisseur Stefan Tilch arbeitet mit schnellen Aus- und Umblendungen, die gut einsetzbar sind. Vordergründiges und Treffendes wechseln.
borromee - 20. Apr, 11:06

E W Korngold DIE TOTE STADT

Die Kritik ist sehr fehlerhaft und oberflächlich. - Der Sänger heisst im übrigen Dan Chamandy - Der Rezensent hat nicht verstanden, worum es in diesem sehr tief ausgeloteten Werk in dieser Inszenierung geht; und die Küche, die man zunächst sieht, ist am Ende doch etwas ganz anderes: Durch einen großartigen Bühneneffekt erkennt man nun, dass Paul sich in einer Psychiatrie befindet und die ganze Geschichte in seinem Kopf spielte - alle Ängste (die Masken etwa der Komödianten sowie der ständig ihn Bedrohenden, Beobachtenden) werden nun klar und verständlich. Die Bühnen-Umsetzung in dieser Inszenierung ist geradzu unglaublich und für ein so kleines Haus bewundernswert. Gigantisch etwa, wie der ganze Bühnenraum sich wie ein Raumschiff hebt und samt Küchenmobiliar im Schnürboden verschwindet! - und wie durch Zauberei ist dann trotzdem wieder ein gleicher Raum, aber offensichtlich viel größer und tiefer wieder da. Großartig auch die Lichteffekte. Auch musikalisch ein sehr beeindruckender Abend.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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