Strauss Richard: Salome

Ich fahre gern nach Landshut ins Theater: ein hübscher Ort, ein engagiertes Theater, das natürlich räumlich beschränkt ist; besonders der Orchestergraben ist weitgehend unter der Bühne. Das kann dieser erregenden Musik keinen Abbruch tun, hat ja Strauss selbst auch für kleinere Orchester adaptiert, um zu seinem Haus in Garmisch zu kommen. Der Dirigent Coleman bietet mit seinem Orchester durchaus das ganze Strauss'sche Vergnügen. Schon weniger die Sänger: Die Salome Valérie Suty ist ganz unerotisch in der Erscheinung und teilweise stimmlich, das ändert sich auch nicht, wenn sie jede Menge Unterröcke ablegt. Der Koreaner Kim hält als Jochanaan stimmlich mit, weniger darstellerisch. Fragwürdig ist die Inszenierung: Es sieht aus wie die Einlaßkontrolle in ein Gefängnis; darin aber feiern König, Königin und Prinzessin? So steigt Jochanaan auch nicht aus einer Zisterne, sondern kommt von der Seite. Schließlich fiel dem Regisseur Ultz noch eine Butoh-Tänzerin ein, die barbusig Ausdruck macht. Kann aber den mangelnden Ausdruck der Akteure nicht ersetzen.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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