Meiningen: Goethe, Faust I
Es war bei weitem nicht mein Faust, den ich so schätze und liebe, aber es gab immerhin interessante Versuche. Ansgar Haag ließ Faust durch die Wette zwischen Gott und Mephisto retten. Sonst strich er Verschiedenes: Vorspiel, Auerbachs Keller, einige Einsamkeitsszenen des Faust und kleinere Textstellen. Das Studiergebäude diente auch zum Osterspaziergang, der selten ausführlich war, als Gretchens Kammer, für die Walpurgisnacht und als Kerker. Nicht allzu einfallsreich von B D Müller. Und es gab 2 Fauste. Neu war, daß der alte Faust neben dem jungen auf der Bühne blieb, sozusagen als rationaler Faut neben dem emotionalen. Das führte auch zu Raufereien, wenn der alte Faust Gretchen beschützen wollte. Sehr viele Schüler waren in der Vorstellung. Und das Gelächter der Jungen zeigt oft Schwachstellen auf, hier besonders in der Szene mit dem Erdgeist. Gespielt wurde aber beachtlich, H-J Rodewald war horens- und sehenswert als alter Faust, der Mephisto von Roman Weltzien erinnerte mich an Victor de Kowa, wenn er auch nicht dessen tiefe Töne hatte, das Gretchen der Dagmar Geppert wirkte etwas zu grob, aber daran gewöhnte man sich rasch. Vielleicht komme ich noch einmel nach Meiningen zum Faust II.
Georgos - 25. Jan, 11:16