Linz, Kammerspiele: Grillparzer: Des Meeres und der Liebe Wellen
Die Premiere in den intimen Kammerspielen hatte ihre Reize. Erstens ist eine Premiere von Grillparzer schon eher selten geworden, zweitens wurde jedenfalls phasenweise gut gespielt und der Inhalt aktualisiert. Trotzdem blieb ein Rest: Die Inszenierung von Peter Wittenberg machte das Stück fast zum Lesedrama, sie nahm auf Dramatisches wenig Rücksicht. So versteckten sich Personen, und blieben doch sichtbar, der Turm der Hero und ihr Tempel wraen nicht vorhanden. Bühnen- und Kostümbilder Marc Bausback hatte sich mit einer im Vorspiel vom Onkel Oberpriester gerechneten Sandviereck begnügt. Gestrichen war die Volksszene am Anfang. Der Text ist ohnehin intensiv, und wenn er so wenig unterstützt wird, wird es anstrengend und letztlich langweilig. Blieben im wesentlichen die Szenen mit Hero (Nicole Reitzenstein) und Leander (Jennek Petri), die für manches entschädigten, weil sie intensiv und glaubhaft gespielt waren. An Griechen erinnerte nichts in dieser Inszenierung.
Georgos - 2. Dez, 17:06