Josefstadt: Schnitzler: Der Ruf des Lebens

Ein seltener Schnitzler, ein seltener Schnitzlerregisseur: Franz Xaver Kroetz. Die drei Akte des Stücks sind grundverschieden: Der erste Akt erinnert an Thomas Bernhard, wenn der grantelnde alte Moser (großartig von Joachim Bissmeier gespielt) seine Tochter Marie (Gerti Drassl) nicht weglassen will, bis ihn diese mit Hilde des Arztes (Peter Scholz) ermordet. Der zweite Akt pendelt zwischen Kasernenton und Schnitzlerscher Milieuschilderung, wenn Irene, die Frau des Obersten ihren Leutnant Max (Alexander Pschill) nicht aufgeben will. Der letzte Akt auf dem Friedhof wirkt surrealistisch, macht den Ruf des Lebens zum Ruf des Todes. Kroetz macht seine Sache besser als erwartet, nur der Forstadjunkt gerät allzu sehr in die Nähe der Löwingerbühne, was dem Text nicht entspricht, und Dr. Schindler, der Arzt, gefällt sich im Schreien. Vielleicht hätten ein paar Striche Längen vermeiden helfen, ohne der Aussage Abbruch zu tun.Bühnenbild und Kostüme fallen kaum auf. Gespielt wird durchaus beachtlich, herausragend aber Joachim Bissmeier.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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