Karlsruhe: Wagner: Walküre
Ein sehr schönes modernes Theater, ohne Logen, ohne Seitenpläzte, steigt schon im Parterre stark an, man sieht und hört von allen Plätzen gut. Ein geschniegelter, etwas eitler Dirigent Anthony Bramall leitet exakt ein gut spielendes Orchester. Die Sänger erreichen leicht das Niveau der Wiener Staatsoper. Herausragend besonders die Sieglinde von Edith Haller, deren Timbre auch in der Höhe dunkel strahlend bleibt, durchdacht agierend und gut artikuliert singend die Fricka von Silvia Hablowetz, strahlend der Siegmund von Lance Ryan, jugendlich kräftig Hunding Mika Kares, akzentuiert der Wotan des Thomas Johannes Mayer, etwas schrill, aber kräftig die Brünnhilde cer Caroline Whisnant mit deutlich slawischem Akzent. Etwas hausbacken die Regie von Denis Krief mit vordergründigen Bewegungen und schlecht nachzuvollziehenden Arrangements der Personen, vor allem der Walküren. Sehr eindrucksvoll der Disput Wotans mit Fricka und Brünnhildes Todesankündigung für Siegmund. Der Regisseur ist auch für das sparsame, eher konservative Bühnenbild verantwortlich. Ein Abend, der erhebt und genießen lässt.
Georgos - 5. Apr, 11:04