W. Shakespeare: König Lear im Klagenfurter Stadttheater
Zu Beginn singt Gloucester Sohn (Manuel Rubey), der neben seiner Rolle immer wieder als Sänger auftritt. Ob der Text passt, weiß ich nicht, auch habe ich ihn nicht verstanden. Dann verteilt Lear sein Reich an seine Töchter Goneril, Regan und Cordelia, enterbt aber letztere, weil sie nicht sagen will, wie sie ihn liebt. Das Bühnenbild (Paul Lerchbaumer) ist einfach, aber durchaus brauchbar: ein Mauernquadrat, auf einer Seite offen, auf dreien mit Türen. Im Drehen gestalten sich die Szenen durchaus brauchbar. Die Kostüme sind eher zeitlos-historisch, nur der junge Gloucester muß nur mit einem Müllsack bekleidet herumlaufen bzw. singen. Wolfgang Hübsch als König Lear hat starke, aber auch schwache Momente. Dirk Diekmann als Gloucesters Bastard und Erzbösewicht spielt, soweit man ihn lässt, eindrucksvoll. Nach dem ersten Bild hält die Aufführung immer weniger das Anfangsniveau. Die Handlung zerreißt in Stückwerk, manches wird lächerlich und unglaubhaft, oft erinnert die Aufführung an eine Farce oder Travestie. Auch scheinen die Streichungen des Textes nicht glücklich. Nichts bleibt fassbar, alles zerfließt in abgeschmackter Grauslichkeit.
Georgos - 27. Feb, 16:50