Samstag, 1. März 2008

Residenztheater München: Ibsen: Klein Eyolf

Die zwei Ibsendramen dieses Wochenendes zeigen Eheprobleme und gemahnen an die Atmosphäre Strindbergs. Das Ehepaar Allmers hat mehr als 10 Ehejahre hinter sich, der Sohn hat durch einen Sturz ein lahmes Bein. Symbolisch für den Zustand der Familie! Die rattenjule, eine für Ibsen typische Symbolfigur, lockt den Sohn ans Meer, wo er ertrinkt. Alfred Allmers (Stefan Hunstein) ist oder war von seiner Gattin Rita (Sibylle Canonica) finanziell abhängig. Diese wiederum scheint auf ihn sexuell faixiert, sowie er auf seine Schwester Asta (Stephanie Leue). Die Schuldzuweisungen sind damit programmiert. Asta verlässt ihren Bruder und geht mit Borghejm fort. Eine finstere Zukunft für Familie Allmers beim Aufräumen der Probleme. Thomas Langhoff hat feinfühlig inszeniert in einem klaren Bühnenbild von Stefan Hageneier. Ob der Dauerregen im 2. Akt mitten im Haus zur Untermalung der tristen Situation nicht überzogen ist?

Luise von Francois: Die letzte Reckenburgerin

Man ist versucht, in den Chorus über die Frauenschriftstellerinnen einzustimmen, so uneben ist das Werk und so wenig originell. Eine verarmtes Freifräulein hilft ihrer Jugendgespielin, ein uneheliches Kind von einem Prinzen, das bald darauf fällt, zu verbergen. Als diese aber dann auch noch heiratet, ohne ihre Untat zu gestehen, und im Myrtenkranz, ist das Gewissen des Freifräuleins arg belastet. Nach langem Dienst bei der alten Gräfin schließlich zur Herrin der Reckenburg geworden, tritt das versteckte Kind als verkrüppelter, herabgekommener und versoffener Soldat ihr in den Weg, der allerdings bald darauf stirbt unter Zurücklassung einer Tochter. Diese Enkelin ihrer inzwischen schwer leidenden Jugendfreundin kann die Dame erst allmählich lieben lernen, hinterlässt ihr aber schließlich die ganze Reckenburg.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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Zuletzt aktualisiert: 8. Feb, 13:40

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