München Ksp: Kleist: Die Familie Schroffenstein
Nun habe ich auch diesen Kleist auf der Bühne gesehen, mit geringer Erwartung, aber dafür nicht enttäuscht. Der Regisseur Roger Vontobel knüpft nicht an die Schauerstücke des 19. Jh. an, sondern interpretiert das Mißtrauen und den Argwohn, die sich immer neu zeugen. Die Durchführung im Detail kann man freilich nicht als gelungen bezeichnen. Das Liebesdreieck Ottokar (Sebastian Weber), Johann (Oliver Mallison) und Agnes (Lena Lauzemis) hat berührende aber auch abstoßende Momente.
Sie kommunizieren über eine Art Puppenspiel (eine Anspielung auf Kleists Essay über das Marionettentheater?), leider mit Plastikmännchen und eher beziehungslos. Johann wird als natürlicher Sohn entsprechend degeneriert gezeichnet. Wozu? Agnes ist unschuldig und durchtrieben zugleich. Wie geht das? Wenig konnte der Regisseur mit den Kindermorden anfangen, während Jeronimus' Händel breit ausgewalzt werden.
Conclusio: Es könnte sich vielleicht lohnen, auch wieder in die Kammerspiele zu gehen.
Sie kommunizieren über eine Art Puppenspiel (eine Anspielung auf Kleists Essay über das Marionettentheater?), leider mit Plastikmännchen und eher beziehungslos. Johann wird als natürlicher Sohn entsprechend degeneriert gezeichnet. Wozu? Agnes ist unschuldig und durchtrieben zugleich. Wie geht das? Wenig konnte der Regisseur mit den Kindermorden anfangen, während Jeronimus' Händel breit ausgewalzt werden.
Conclusio: Es könnte sich vielleicht lohnen, auch wieder in die Kammerspiele zu gehen.
Georgos - 24. Jan, 09:03