Literatur

Freitag, 26. November 2010

Kleist: Hermannsschlacht

Gelesen ist das Stück um Häuser besser, vielleicht nicht so dicht wie andere Dramen, aber doch eindrucksvoll. Störend ist die Anrede “Thuschen”, gelungen die Anspielungen auf Frankreich, Preußen, Österreich und den Rheinbund.

Freitag, 5. November 2010

H Conradi: Adam Mensch

Ein in relativ bescheidenen Verhältnissen lebender ‘angehender’ Privatdozent hat Beziehungen zu drei Frauen: der Prostituierten Emmy, der ihren Vater pflegenden Hedwig und der reichen Witwe Lydia. Die Erzählung lebt von vielen inneren Dialogen des Dr. Adam, der mit Emmy viel Spaß hat, Hedwig verführt und im Stich läßt und sich für die reiche Witwe entscheidet. Er durchlebt aber auch viele Krisen (Selbstmordgedanken), läßt aber schlechtes Gewissen doch nicht an sich herankommen. Erstaunlich, daß es um den Roman zu einem Prozeß kam, der das Buch verbot.

Freitag, 23. Juli 2010

von Arnim: Isabella von Ägypten

Ein Machwerk wie vieles von Arnim u.a. Romantikern. Stilistisch sehr holprig, in der Aussage zweideutig und oberflächlich.

Donnerstag, 8. Juli 2010

G Hauptmann: Die Weber

Sozialrevolutionäres Stück, was allerdings Hauptmann leugnet (wegen der Zensur?). Das unvorstellbare Elend der schlesichen Weber wird ergreifend in Massen- (Ablieferung der Arbeiten mit Hungerlohn) und Familienszenen geschildert. Der Ausbruch revolutionären Aktionen scheint nur allzu unvermeidlich, wenn es auch Gegenmeinungen gibt wie den alten Hirse, der trotzdem an einer verirrten Kugel des einscheitenden Militärs stirbt. Das Individuum tritt (vielleicht zum ersten Mal in der Dramengeschichte) hinter der Gemeinschaft zurück.

Freitag, 25. Juni 2010

25.6. ETA Hoffmann: Der Kampf der Sänger

Der Sängerkrieg auf der Wartburg ganz anders. Heinrich von Ofterdingen steht im Mittelpunkt. Die angebetete Dame ist die Witwe Mathilde. Die Erfolglosigkeit treibt Heinrich in die Arme des Bösen. Dieser schickt ihm Klingsohr zu Hilfe, die aber letztlich von Wolfram von Eschenbach besiegt wird. Auch helfende Geister (Nasias) können nicht helfen. Es kommt zu einem Kampf zwischen Wolfram und Heinrich unter dem Schwert, d.h. der Verlierer soll geköpft werden. Wolfram siegt, Mathilde kehrt zu ihm zurück, der Verlierer erweist sich als Schemen. Heinrich ist beim Herzog von Österreich, Leopold VII., erfolgreich. Das Reine siegt etwas vordergründig über das Böse. Der Venusberg kommt nur im Text vor.

ETA Hoffmann: Die Bergwerke zu Falun

Elis Fröbom, eines Seemann der Ostindischen Kompanie, ist der Seefahrt überdrüssig, weil seine Mutter in seiner Abwesenheit ohne Trost gestorben ist. Ein alter Bergmann erzählt ihm von den Freuden des Bergmanns. Träume bringen ihn dazu, nach Falun zu gehen. Er erschauder zwar vor der riesigen Tagesöffnung der Erzgrube, lernt aber Ulla Dahlsjö die Tochter eines Bergwerkunternehmers kennen und beschließt zu bleiben. Er wird zu einem fleißigen Bergknappen und soll schließlich Ulla heiraten. Der Geist des alten Bergmanns erscheint ihm in der Grube und weitere Träume bringen ihn dazu am Heiratsmorgen in die Grube zu gehen, um einen Schatz für seine Braut zu holen. Das Bergwerk aber stürzt ein und begräbt ihn. Jahre später wird er tot, aber unversehrt geborgen, Ulla kommt, da sich der Hochzeitstag jährt und stirbt über seinem Leichnam. Diesmal ist die Brautwahl nicht geglückt!

ETA Hoffmann: Der Artushof

Traugott hat sein Geld bei dem Handelsherrn Elias Roos und soll sein Schwiegersohn und Associé werden. Im Artushof von Danzig bewundert er zwei Figuren des Wandgemäldes und skizziert sie ab, statt den terminlich notwendigen Geschäftsbrief zu vollenden. Das empört Herrn Roos, bringt ihm aber auch Lob eines Kenners ein. Er hilft dem alten verrückten Maler Berklinger, der dem Bürgermeister auf dem Wandgemäde öhnlich sieht, aus einer finanziellen Notlage und darf sein Schüler werden. Dabei lernt er dessen Sohn kennen, auch eine Figur des Wandgemäldes, und entdeckt durch Zufall, daß dieser ein wunderhübsches Mädchen ist, in die er sich verliebt und die seine Muse wird. Als dieser die Beziehung entdeckt, verschwindet er mit seiner Tochter. Felizitas, wie Traugott meint, nach Italien. Nun geht auch Traugott nach Italien, erringt Anerkennung als Maler und vermeint Berklinger bei einer Arbeit in der Kirche Trinità del Monte zu entdecken. Dieser hat auch eine Tochter Dorina, ist aber nicht Berklinger. Er befreundet sich mit ihr, will sie aber wegen seines Idols Felizitas nicht heiraten. Nach Danzig zurückgekehrt, erfährt er, daß Berklingerin Danzig an einem italienisch genannten Ort zurückgeblieben ist und, wie prophezeiht, bei der Heirat seiner Tochter gestorben ist und diese mit vielen Kindern gesegnet ist. Vom Bann befreit reist er zu Dorina. Der Unterschied zwischen Muse und Geliebter ist fein getroffen, die Bestimmung zu einer bestimmten Frau erinnert an das Fragment aus dem Leben ´dreier Freunde.

ETA Hoffmann: Ein Fragment aus dem Leben dreier Freunde

Drei Freunde sehen im Berliner Tiergarten ein scheinbar unglücklich verliebtes Mädchen und verlieben sich. Als sie sich etwa ein Jahr später wieder treffen, erzählen sie einander von den tw. erfolglosen Werbungen um diese. Der dritte hat sie allerdings inzwischen geheiratet. Da taucht sie auch schon wie ehedem im Tiergarten auf. Hoffmann scheint es um eine bestimmte Prädestination für Liebende zu gehen.

ETA Hoffmann: Der Dichter und der Komponist

Während eines Kriegsgeschehens trifft der Komponist Ludwig, der gerade eine Symphonie vollendet hat und die Bombardierung in einem Keller überstanden hat, seinen Dichterfreund Ferdinand als dekorierten Offizier der einmarschierenden Armee. Sie führen ein langes Gespräch Sie führen ein langes Gespräch +ber das Verhältnis von Dichter und Komponist bei Opern. Es wird dargelegt, warum der Komponist seine Texte nicht selbser schreiben kann und wie weit der Dichter auf die Musik Rücksicht nehmen soll und auf absolute Ansprüche verzichten muß. Es gehr allerdings um die romantische Oper, für die auch Beispiele gegeben werden. So ist auch manches heute nicht mehr überzeugend und wohl etwas langatmig. Schließlich muß der Offizier mit seiner Armee aufbrechen.So kommt es wohl auch hier nicht zu einer Antwort.

ETA Hoffmann: Die Fermate

Ein Musiker auf dem Lande lernt 2 italien. Sängerinnen kennen, begleitet und kompniert für sie, reist mit ihnen in die Hauptstadt, belauscht eines Tages ihr Gespräch mit einem Tenor, wie wenig sie ihn schätzen und wie sehr sie ihn ausnutzen, verläßt sie und geht nach Italien. Nach zehn Jahren, inzwischen ein anerkannter Musiker, trifft er sie wieder. Ihren neuerlichen Verlockungen widersteht er freilich und reist ab. Einmal hatte er sie, wie auch ihr jetziger Begleiter, sehr verärgert, als er ihr Fermate unterbracht. Dieser Titel soll wohl zeigen, wie weit man Geduld haben kann und wann diese ihr Ende findet.

Theatron Kritikós

Wer lispelt, wird Schauspieler. Wer hustet, geht ins Theater. (Alexandra Lauterbach)

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Georgos - 31. Jan, 20:57

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